Warum Sie sich nach Kontakt mit einem Igel immer die Hände waschen sollten

Igel-Auffangstation
In den USA sind einige Fälle einer Salmonellenübertragung aufgetreten, nachdem Menschen zu eng mit Igeln beisammen waren.

Wer einen Igel zuhause überwintern lässt, hat es nicht leicht. Die stacheligen Wildtiere sind anspruchsvolle Pfleglinge und brauchen viel Zuwendung. Amerikanische Gesundheitsbehörden warnen jetzt davor, zu engen Kontakt mit den Tieren zu haben. Konkret wird davor gewarnt, Igel zu küssen. Seit Oktober wurden in den USA elf Menschen aus acht Bundesstaaten mit einem bestimmten Salmonellenstamm infiziert, nachdem sie Kontakt mit einem Igel hatten. Auch Geckos, Meerschweinchen und Schildkröten können mit Salmonelleninfektionen in Verbindung gebracht werden.

„Küssen oder kuscheln Sie keine Igel, weil diese Salmonellenkeime in Ihr Gesicht und in Ihren Mund gelangen können und Sie krank machen können“, warnten die Centers for Disease Control and Prevention.

Über Kot verbreitet

Die Tiere können Salmonellen aus kontaminierten Lebensmitteln aufnehmen. Sie können die für Menschen gefährlichen Bakterien aber auch natürlicherweise in ihrem Darm tragen – ohne selbst unter Beschwerden zu leiden. Manche Igel sind von Geburt an mit Salmonellen infiziert. Die Bakterien können sich aber auch stark vermehren, wenn die Igel mit zu viel Lebensmitteln gefüttert werden und diese nicht auffressen können. Übriggebliebenes Obst, Gemüse und Fleisch können dann verderben und sollten entfernt werden.

Über den Kot der Tiere werden die Keime verbreitet. Wird das Tier herausgenommen oder gar auf Polstermöbel oder ähnliches gesetzt, können die Salmonellen in die Nähe des Menschen gelangen.

Ein Todesfall

In den Jahren 2011 bis 2013 kam es in den USA ebenfalls zu Infektionen mit Salmonellen durch Igel. 26 Menschen wurden damals mit Salmonella typhimurium infiziert, berichtet die New York Times. Eine Mehrheit von ihnen hatte Kontakt mit Igeln. Eine Person starb, acht weitere mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Infektion mit Salmonellen kann zu Durchfall, Fieber und Magenkrämpfen führen. Bei gesunden Menschen klingt die Erkrankung nach vier bis sieben Tagen meist von selbst ab. Manche Betroffene benötigen möglicherweise einen Krankenhausaufenthalt, insbesondere Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Wie Sie sich schützen

Wer einen Igel überwintert sollte einige Vorsichtsmaßnahmen treffen: Nach dem Berühren des Tieres sollten die Hände gewaschen werden. Die Wildtiere sollten auch nicht in Lebensräumen des Menschen, wie der Küche oder dem Schlafzimmer, laufen gelassen werden. Auch von Bädern in der Spüle oder der Badewanne wird abgeraten. Vor zu engem Kontakt mit dem Tier, insbesondere vor Küssen und Kuscheln wird abgeraten. Die Tiere selbst benötigen keinen Körperkontakt – sie sind in der Regel Einzelgänger und ihre Stacheln können sehr spitz sein.

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