Senken Bio-Lebensmittel das Krebsrisiko?

Biologische Produkte werden von vielen Konsumenten bevorzugt.
Viele Menschen erhoffen sich einen Schutzeffekt durch Lebensmittel ohne Pestizide und andere Schadstoffe.

Der Umsatz von Bio-Lebensmitteln steigt seit Jahren. Konsumenten sind beispielsweise davon überzeugt, dass „Bio“ gesünder ist. Einige Medien berichteten im Herbst 2018, dass der regelmäßige Verzehr von biologischen Produkten sogar vor Krebs schützen könnte.

Der vermutete Schutzeffekt soll vor allem an der niedrigeren Pestizidbelastung liegen.

Zwei umfangreiche Studien

Die Experten für Public Health des Portals www.medizin-transparent.at an der Donau-Universität Krems haben nachgeforscht, ob der erhöhte Konsum von Bio-Lebensmitteln das Risiko einer Krebserkrankung senken kann. Die umfangreiche Recherche förderte zwei Studien zu diesem Thema zu Tage: mit 600.000 Britinnen und 70.000 Frauen und Männern aus Frankreich.

Keine klaren Ergebnisse

Beide Untersuchungen können weder beweisen noch widerlegen, dass Bio-Lebensmittel vor Krebs schützen. Das liegt vor allem daran, dass sie sich auf wenig verlässliche Schätzungen über die Menge der verzehrten Bio-Lebensmittel stützen. Zudem widersprechen sich die Ergebnisse: Nur eine der beiden Studien deutet einen gewissen Schutzeffekt an.

Auch Lebensstil hat Anteil an Krebs-Vorsorge

Es ist möglich, dass das geringere Krebs-Risiko der Bio-Esser nicht speziell der Ernährung, sondern dem Lebensstil allgemein geschuldet ist. Auffällig ist, dass jene Studienteilnehmer, die viel Bio-Ware aßen, offenbar einen gesünderen Lebensstil verfolgen konnten.

Sie trieben mehr Sport, rauchten weniger und aßen weniger Fleisch. Auch ein größeres Einkommen, höheres Bildungsniveau, bessere Arbeitsbedingungen und Wohnverhältnisse, das soziale Umfeld und Unterschiede bei der Nutzung von Gesundheitsleistungen könnten dafür mitverantwortlich sein.

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