Magenkrämpfe: Mädchen hatte über 100 Bubble-Tea-Perlen im Darm

Bubble Tea ist ein Getränk auf Basis von gesüßtem grünem oder schwarzem Tee.
Nachdem bei der jungen Patientin etliche Geleekügelchen im Verdauungstrakt gefunden wurden, schlagen Ärzte in China Alarm.

Mitte der 80er-Jahre wurde Bubble Tea in Taiwan erfunden, 2010 eroberte er den europäischen Markt. Der Hype um das Getränk aus grünem oder schwarzem Tee ist hierzulande mittlerweile abgeflacht. Erfreulicherweise, wie ein Fall aus China zeigt.

Wie mehrere internationale Medien, darunter die britische Sun, unter Berufung auf Asia One berichten, setzten bei einem 14-jährigen Mädchen aus der chinesischen Provinz Zhejiang vor einigen Monaten schlimme Magenschmerzen ein.

Nachdem sich die Beschwerden auch nach fünf Tagen nicht gebessert hatten, brachten die Eltern das Kind am 28. Mai ins Krankenhaus. Dort ordneten die Ärzte eine Computertomographie an – und entdeckten auf den Röntgenbildern 100 kleine Kugeln in ihrem Bauch.

Auf Nachfrage der Mediziner erzählte das Mädchen, dass es eine Tasse Bubble Tea getrunken hatte, kurz bevor die Schmerzen einsetzten.

Der behandelnde Arzt Zhang Louzhen zeigt sich bezüglich der Aussagen des Kindes im Interview mit Asia One skeptisch. Er glaube, dass das Mädchen nicht die ganze Wahrheit erzählt habe, um einer Bestrafung zu entgehen, sagte er der Nachrichtenplattform.

Man müsse über einen längeren Zeitraum sehr große Mengen an Bubble Tea trinken, um an einer derart schweren Verstopfung zu erkranken.

Schwer verdaulich

Die erdnussgroßen Kugeln im Bubble Tea werden aus Tapioka oder einer anderen Speisestärke hergestellt. Tapioka (oder Tapiokastärke) ist eine nahezu geschmacksneutrale Stärke, die aus der getrockneten Maniokwurzel hergestellt wird.

An sich verursache Tapioka keine Verstopfung, erklärt Lina Felipez, Gastroenterologin am Nicklaus Children's Hospital in Miami, der Plattform Live Science. Jedoch würden Bubble-Tea-Kugeln oft auch andere Zusätze enthalten, die eine Verstopfung begünstigen. Insbesondere der Lebensmittelzusatzstoff Guarkernmehl, der aufgrund seiner Gelierwirkung zur Herstellung verwendet wird und sich ausdehnt, wenn er mit Wasser in Berührung kommt.

Zusatzstoffe könnten auch der Grund dafür sein, warum die Kugeln auf dem Röntgenbild sichtbar waren.

Getränk mit Image-Problem

Bubble Tea genießt bei medizinischen Experten keinen guten Ruf. Von Ernährungs-Experten wird der Drink wegen seines hohen Zuckergehalts kritisiert, der etwa dem von Softdrinks entspricht.

Für Kleinkinder ist Bubble Tea auch aus einem anderen Grund gefährlich: Es besteht Erstickungsgefahr.

Für das chinesische Mädchen endete der Krankenhausaufenthalt glimpflich: Die Ärzte verschrieben der Jugendlichen Abführmittel, um die farbigen Kügelchen aus Speisestärke aus ihrem Darm zu entfernen.

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