Autismus: 87.000 Menschen in Österreich betroffen

Szene aus dem Film "Rain Man" mit Dustin Hoffmann als Autist Raymond.
Die neurologische Entwicklungsstörung hat Auswirkungen auf Verhalten und Kommunikation.

Rund ein Prozent der Bevölkerung ist von einer „Autismus-Spektrum-Störung“ betroffen – also rund 87.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Männer deutlich häufiger als Frauen.

„Bei Autismus handelt es sich um eine Entwicklungsstörung, die Auswirkungen darauf hat, wie sich eine Person verhält, kommuniziert, mit anderen Menschen in Beziehung tritt und die Umwelt wahrnimmt“, heißt es auf der Homepage des „Dachverband Österreichische Autistenhilfe“ (www.autistenhilfe.at). Eine klare Ursache gibt es nicht. Sehr wahrscheinlich ist, dass genetische Faktoren – möglicherweise in Wechselwirkung mit Umweltfaktoren – auf gewisse Strukturen im Gehirn einwirken und so zur Entstehung des Störungsbildes beitragen. Gesichert ist, dass die Mumps-Masern-Röteln-Impfung sowie ein spezifischer Erziehungsstil keine Auslöser von Autismus sind.

„Autistische Menschen haben große Schwierigkeiten im sozialen Miteinander und der gegenseitigen Verständigung. Ihnen fehlt ein natürliches Verständnis für die Gefühle, Gedanken, Vorstellungen und Wünsche anderer“, heißt es beim Autistenzentrum „Arche Noah“ (www.autismus.at). Charakteristische Merkmale sind kein oder mangelnder Blickkontakt, schwere Sprachauffälligkeiten, fehlende oder mangelhafte Nachahmungsfähigkeit, stereotype Spielgewohnheiten sowie schwere Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion. Studien zufolge ist die Hälfte der Menschen mit Autismus durchschnittlich oder überdurchschnittlich intelligent.

Im Zentrum „Arche Noah“ betont man die Bedeutung einer vielfach langjährigen therapeutischen und heilpädagogischen Begleitung von Kindern und deren Eltern: „Inzwischen sind viele von ihnen erwachsen und leben ein selbstständiges und erfülltes Leben, in dem Arbeit, Beruf, Freunde und Freizeitaktivitäten selbstverständlich verankert sind.“

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