Sojabohnenrost: Forscher entschlüsseln Erreger-Genom

Sojabohnenrost: Forscher entschlüsseln Erreger-Genom
Pflanzenforscher sehen Hoffnung bei der Bekämpfung der verheerenden Sojabohnenkrankheit.

Rasend schnell verbreiten sich die braunen, unregelmäßig geformten Pusteln auf der Blattoberseite der Soja-Pflanze. In den vergangenen Jahren hat sich der Schadpilz von Asien aus auf der ganzen Welt ausgebreitet: Die Ernteverluste betrugen in manchen Gebieten bis zu 90 Prozent.

Der Asiatische Sojabohnenrost, den der Pilz Phakopsora pachyrhizi verursacht, ist für Sojabohnenproduzenten eine riesige Herausforderung. Allein in Brasilien, wo jährlich ungefähr 192 Millionen Tonnen Sojabohnen produziert werden, übersteigen die Pflanzenschutzkosten für die Landwirte bereits jetzt 2 Milliarden US-Dollar pro Saison.

Einem weltweiten Konsortium mit Beteiligung der RWTH Aachen und der Universität Hohenheim in Stuttgart ist es jetzt gelungen, das komplexe Genom des Erregers vollkommen zu entschlüsseln.

Neue Strategien für die Bekämpfung

"Der Erreger ist sehr anpassungsfähig, aber die Anzahl praktischer Lösungen zur Bekämpfung der Krankheit ist begrenzt. Um Innovationen zu beschleunigen und neue Wirkmechanismen gegen P. pachyrhizi zu identifizieren, ist eine vollständige Kenntnis der genetischen Zusammensetzung des Erregers unerlässlich", erläutert Ralf Vögele, Leiter des Fachgebiets Phytopathologie an der Universität Hohenheim.

Der Durchbruch gelang dem Team mithilfe neuester High-End-Sequenzierungstechnologien: Das Genom gleich dreier P. pachyrhizi-Isolate, darunter zwei aus Brasilien, konnte vollständig entschlüsselt werden.

"Mit dem aktuellen Durchbruch der Sequenzierung des P. pachyrhizi-Genoms eröffnen sich ganz neue Perspektiven für die nachhaltige Sicherstellung der weltweiten Sojabohnenproduktion", berichten Ulrich Schaffrath und Uwe Conrath vom Institut für Pflanzenphysiologie (IPP) der RWTH Aachen.

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