Warum echter Wasabi nicht grün ist
Zu scharfes Chili mit Bier herunterspülen? Besser nicht!
Ein Schluck Bier zu einem scharfen Chili – für manche Feinschmecker gibt es nichts Besseres. Allerdings ist der Scharfmacher in Chilis, das Capsaicin, hydrophob. Im Wasser geht der Wirkstoff nicht in Lösung, sondern verteilt sich durch kleine, scharfe Tröpfchen noch besser im Mund und im Magen. Wer zu viel Chili erwischt hat, trinkt also besser einen Schluck Milch (Fett!), isst einen Löffel Joghurt oder ein Stück Weißbrot.
Die mathematische Formel für knusprige Erdäpfel
Britische Schüler haben unlängst herausgefunden, dass durch die Vergrößerung der Kartoffeloberfläche um 65 Prozent Erdäpfel viel knuspriger angebraten werden können. Anstatt Kartoffeln in Vierteln zu schneiden sollten die Knollen zuerst der Länge nach geschnitten und dann jede Hälfte in einem 30-Grad-Winkel erneut geschnitten werden.
Warum Geschirrspüler für teure Gläser schlecht sind
Das Problem sind nicht die Salze, sondern der Dampf nach dem Spülen. Dieser ist wesentlich aggressiver als die im Wasser gelösten Stoffe: Aus diesem Grund öffnen sich moderne Geschirrspüler sofort um ein paar Zentimeter, damit der Dampf entweichen kann. Sollen also teure Gläser überhaupt in den Geschirrspüler? Kein Problem, aber besser ohne Töpfe, damit kein Wasserstrahl hart abprallt, und gleich nach dem Waschgang aus der Maschine räumen.
Ist die englische Küche wirklich so schlecht?
Nein, das Gegenteil ist der Fall: Das Land ist berühmt für seine Fine-Dining-Küche. In derMichelin-Ausgabe 2018 sind insgesamt 2067 Restaurants sowie 1155 Hotels und Pensionen gelistet. England und Irland trumpfen mit fünf 3-Sterne-Restaurants, 20 Restaurants mit zwei Sternen und 150 mit einem Stern auf. Das ist ziemlich gut, zum Vergleich unsere deutschen Nachbarn: Diese liegen mit elf 3-Sterne-Restaurants, 39 Restaurants mit zwei Sternen und 250 mit einem Stern gleich hinter Frankreich.
Warum Wasabi eigentlich nicht grün ist
Was wir, Europäer, meist als Wasabi essen, ist eine gezüchtete Kren-Art oder ein Kren-Senf-Gemisch. Die typische grüne Farbe wird durch Zusätze von Chlorophyll oder der Alge Spirulina erzeugt. Das kommt daher, dass wild wachsender Wasabi – wird auch echter Wasabi genannt – heiß begehrt ist und die Ernte heutzutage nicht einmal die japanische Nachfrage abdeckt. Die Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblüter, die wild nur in Japan und auf der russischen Insel Sachalin wächst. Die Farbe von echtem Hon-Wasabi ist grau bis mintgrün.
Nutella: Zwei Drittel Zucker, ein Drittel Fett
Schmeckt Nutella überall gleich? Nein, der Aufstrich sieht auch nicht überall gleich aus. In den südlichen Ländern schmeckt Nutella süßer und glänzt stärker. Je nach Rezeptur schlagen 100 Gramm mit rund 514 Kalorien zu Buche. Zwei Teelöffel enthalten 200 Kalorien und elf Gramm Fett. Übrigens wurde unlängst bekannt, dass die Rezeptur für Deutschland geändert wurde: Laut Nährwerttabelle stieg der Zuckergehalt auf 56,3 Prozent (vorher 55,9 Prozent), der Fettgehalt fiel auf 30,9 Prozent (vorher 31,8 Prozent).
Darf man Spinat wirklich nicht aufwärmen?
Hin und wieder stimmen alte Weisheiten doch: Problematisch ist bei einem Spinatgericht nicht das Aufwärmen selbst, sondern die zwischenzeitliche Aufbewahrung. Steht zerkleinerter roher oder gegarter Spinat längere Zeit ungekühlt herum, können sich die darin enthaltenen Bakterien ungehindert vermehren. Durch mehrmaliges Erwärmen oder langes Warmhalten verwandelt sich Nitrat in Nitrit und schließlich das Nitrit in giftige Nitrosamine, die vor allem für Kinder gefährlich werden können. Spinat sollte nach dem Abkühlen im Kühlschrank abgedeckt werden, um die Bildung von Nitrit zu verhindern. Im Kühlschrank können sich Bakterien nur schlecht vermehren.
Sind Holzschneidebretter hygienischer?
Gebrauchte Bretter – egal, ob aus Holz oder Kunststoff – werden durch gründliches Schrubben mit Spülmittelnicht vollkommen keimfrei. Das würden übrigens nicht einmal Desinfektionsmittel schaffen, die in privaten Küchen sowieso nicht verwendet werden sollten. Warum das so ist: Küchenmesser hinterlassen sowohl auf Holz als auch auf Plastik Spuren, auf angerauhter Oberfläche setzen sich Lebensmittelreste und Bakterien fest.
Achtung Vegetarier: Parmesan ist nicht vegetarisch
Gleich vorweg: Viele Käsesorten sind nicht vegetarisch, so auch der beliebte Parmigiano Reggiano. Um die Milch gerinnen zu lassen, verwenden Käser Lab für den Parmesan: Dabei handelt es sich um die Enzyme Chymosin und Pepsin, die aus dem Labmagen von Kälbern gewonnen werden. Lab sorgt dafür, dass das Casein zwar gespalten wird und die Milch eindickt, aber nicht sauer wird. Es gibt übrigens vegetarische Alternativen, sogenannte Labaustauschstoffe wie Schimmelpilze.
Warum Würstel der Länge nach aufplatzen
Mathe-Fans wissen es bereits: Würstel sind zylindrisch geformt. Durch das Erhitzen dehnt sich das Fleisch im Inneren besonders stark aus und erzeugt eine Spannung, die in Querrichtung immer doppelt so hoch wie in der Längsrichtung ist.
So richtig französisch ist die Mayonnaise nicht
Im Siebenjährigen Krieg fanden die Franzosen Gefallen an der Insel Menorca, die damals noch zu England gehörte. Als die Briten am 28. Juni 1756 kapitulierten, ließ sich Herzog Richelieu zur Feier des Sieges eine neu kreierte kaltgerührte Sauce auftischen. Dank Richelieu verbreitete sich das Rezept von Frankreich aus auf der ganzen Welt.
Poppt Popcorn, weil es an den Topfdeckel knallt?
Nein, laut französischen Wissenschaftern entstehen die charakteristischen Geräusche nicht durch das Reißen der Schale oder den Aufprall am Deckel. Vielmehr löst der sehr schnell entweichende Wasserdampf den Knall aus!
Ist das Schnitzel wirklich ein Italiener? Nein!
1969 berichtete der italienische Journalist Felice Cùnsolo, ein österreichischer Graf namens Attems habe Kaiser Franz Joseph von einem "Mailänder Schnitzel" berichtet. Diese Lüge geht um die Welt. Das "costolleta alla milanese" ist nämlich ein Kotelett und wird nicht aus dem Kalbsschlögel geschnitten! Jahre später dichtet ein Österreicher das Gericht zu einem "scaloppa (Schnitzel) milanese" und macht aus dem Kotelett ein Schnitzel.
Kommt das Kebap aus Deutschland?
Ein Deutscher behauptet, die mit Fleisch gefüllte Flade bereits 1969 im baden-württembergischen Reutlingen verkauft zu haben. Fleisch von einem Drehspieß zu schneiden und zu einer Beilage zu essen, gibt es in der Türkei seit dem 19. Jahrhundert. Die Idee, dass Fleisch mit Gemüse und Sauce als Straßen-Imbiss zu essen, könnte tatsächlich aus Deutschland stammen. Zumindest wurde dieser Snack auch in der Türkei in den 60ern populär.
Bienen altern, ihr Honig hingegen nicht
Seit Tausenden Jahren genießen Menschen Honig. Über die Jahre kann zwar Honig seine Farbe verändern oder auskristallisieren, er verdirbt jedoch nicht. Durch Erwärmen kann kristallisierter Honig wieder flüssig werden. Aber Achtung: Durch oftmaliges Erwärmen oder jahrelanger Lagerung bei Zimmertemperatur erhöht sich der natürliche Bestandteil HMF, dieser steht in Verdacht krebserregend zu sein.
Sieht die Champagnerschale wie ein kleiner Busen aus?
Könnte es sein, dass Champagnerschalen den Brüsten von Marie Antoinette nachempfunden sind? Als Indiz für das Abbild ihrer Brüste, könnten zwei Keramik-Milchschüsseln im Pariser Museum gelten, die die gleiche Form wie Champagnerschalen aufweisen. Auf Wunsch der Königin selbst stellte die Porzellanmanufaktur Sèvres einen Satz busenförmiger Schalen her. Allerdings weiß man heute, dass es sich hier nur um eine Legende handeln kann: Tatsächlich wurde das Glas 1663, also 130 Jahre vor ihrem Tod, in England entworfen.
Ketchup haben nicht die Amerikaner zu verantworten
Ob Ketchup nun in Asien oder in England erfunden wurde, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Eines ist sicher: Im 17. Jahrhundert taucht der Begriff "catchup" erstmals in einem englischen Kochbuch auf. Die englische Sauce hatte damals aber noch nichts mit Paradeisern zu tun, sondern bestand aus Essig, Gewürzen, Pilzen oder Fischen.
Marie Antoinette brachte das Croissant nach Paris
Die junge österreichische Monarchin Marie Antoinette brachte mit ihrem Umzug nach Frankreich auch ihr eigenes Personal mit, darunter mit der Wiener Küche vertraute Köche und Bäcker. Den Siegeszug verdankt das Croissant aber August Zang (siehe Baguette), der es auch in seiner "Boulangerie" verkaufte.
Das Baguette wurde in der "Boulangerie Viennoise" erfunden
Der österreichische Offizier August Zang (1807 - 1888) übersiedelte nach dem Wiener Kongress nach Paris und gründete dort eine kleine "Wiener Bäckerei". Die Langform des Brots war in Frankreich bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Zang stellte ein langes Weißbrot aus Bierhefe her, das in einem Dampfofen gebacken wurde. Der Name "Baguette" heißt übersetzt übrigens so viel wie Stab.
Warum Pommes frites nicht französisch sind
Der älteste Hinweis stammt aus dem Jahr 1781 und berichtet über Pommes frites als belgisches arme-Leute-Essen. Aber wieso heißen sie dann auf der ganzen Welt french fries? Vor dem Zweiten Weltkrieg waren Pommes frites in den USA weitgehend unbekannt, amerikanische Soldaten lernten diese bei französisch-sprachigen Truppen in Europa kennen und bezeichneten sie als french fries.
Kommt die Pizza Hawaii wirklich aus Hawaii?
Nein. Der gebürtige Grieche Sam Panopolous wanderte in den 50ern nach Kanada ein. 1962 soll in seinem englischen Restaurant die erste Pizza Hawaii verkauft worden sein. Also das Resultat, wenn ein Grieche und ein chinesischer Koch in England Pizzen backen? Vielleicht.
Mandeln sind mit Kirschen verwandt
Botanisch gesehen sind Mandeln keine Nüsse, sondern gehören zur Familie der Rosengewächse. Ihr Verwandten sind also nicht Haselnüsse oder Walnüsse, sondern Kirschen und Zwetschgen.
Mahlzeit: Der Lachs auf unseren Tellern ist rot eingefärbt
Wildlachse nehmen durch Algen den natürlichen Farbstoff Astaxanthin auf, der mit Carotinoiden verwandt ist. Ohne diesen Farbstoff hätte das Fleisch kein leuchtendes Rosa-Orange. Damit auch Zuchtlachse appetitlich aussieht, wird ihrem Futter Astaxanthin beigemengt.
Toast Hawaii wurde in Deutschland erfunden
Den klassischen Toast Hawaii mit einer Scheibe Kochschinken tischte der deutsche Fernsehkoch Clemens Wilmenrod seinem TV-Publikum erstmals 1955 auf. Diese Variante war neu, es kann aber sein, dass sich der Koch von seinem Lehrer "inspirieren" ließ oder ein amerikansiches Rezept mit Frühstücksfleisch abwandelte.
Wassermelonen sind Beeren
Kaum zu glauben, aber Wassermelonen gehören botanisch gesehen zur Familie der Panzerbeeren. Und an dieser Stelle passend: Erdbeeren sind hingegen keine Beeren, sondern Rosengewächse.
Essen Franzosen Burger oder nur Haute Cuisine?
Weltweit wird die französische Küche für ihre Raffinesse gepriesen, die Franzosen hingegen genehmigen sich auch gerne einmal Fastfood. Jeder zweite Snack, der in Frankreich verkauft wird, ist ein Burger.
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