Warum der Daiquiri wieder Saison hat
Dass der Schriftsteller Ernest Hemingway ein großer Daiquiri-Fan war, war keinesfalls schlecht für die Bekanntheit des Drink. Je nach Legende soll er bei seinen Aufenthalten in Bars in Havana entweder selbst dem Barkeeper die Ingredienzen mitgeteilt haben oder war von der Kreation eines Barkeepers überrascht. Klar ist, dass der Daiquiri schon früher entstanden sein dürfte. Benannt ist er nach dem kubanischen Dorf Daiquiri. Bauarbeiter hatten Rum mit Limettensaft und Zucker gemischt. Schon damals dürfte Bacardi-Rum verwendet worden sein, die Rum-Marke entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in Kuba und wurde schnell populär.
Entscheidend für den Geschmack ist nicht nur das Mengenverhältnis sondern auch die verwendete Marke der Zutaten. Laut International Bartender Association gehören in einen klassischen 4,5 cl Rum, 2,5 cl Limettensaft und 1,5 cl Zuckersirup. Hemingway war allerdings Diabetiker, er mochte seinen Daiquiri am liebsten mit doppeltem Rum, ohne Zucker - dafür aber mit Grapefruit und Kirschlikör. Diese Variante ist als "Papa Doble" oder "Hemingway Daiquiri" in die Bar-Rezeptbücher eingegangen.
Höhen und Tiefen
Ganz weg war der Daiquiri in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte zwar nie, es gab allerdings einige Höhen und Tiefen. Nach den ersten Höhenflügen im USA der 1920er-Jahre war der Daiquiri fixer Bestandteil der sogenannten "Tiki-Kultur", als die Amerikaner Pazifik und Südsee für sich entdeckten und exotisch-süße Drinks auf Rumbasis die Bars eroberten. John F. Kennedy genoss in den 60er-Jahren am liebsten die Variante "Honey Fizz" und Barmänner wie Dale DeGroff läuteten ab den 1990er-Jahren ein Cocktail-Revival ein.
Zubereitung
Und so funktioniert ein klassischer Daiquiri zuhause: 3 Teile Rum (z. B. Bacardi Heritage 44,5 %), 1 Teil frisch gepresster Limettensaft, 1 Teil Zuckersirup oder 2 Teelöffel Kristallzucker in einen Shaker geben, mit Eiswürfeln und zerstoßenem Eis (zu gleichen Teilen) auffüllen und so lange kräftig schütteln, bis alles gut durchgekühlt ist. Zweimal in ein Coupe-, Whisky- oder Martini-Glas abseihen.
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