Vapiano ködert Gäste mit Bestseller-Gerichten
180 Restaurants in 32 Ländern: Das vor 15 Jahren gegründete Unternehmen betreibt in Österreich elf Standorte, sieben davon alleine in Wien – wo sich damit weltweit die meisten Filialen in einer Stadt befinden.
Was in Berlin besonders gerne bestellt wird, muss doch auch in Wien ein Kassenschlager werden – das dachte sich die Firmenleitung von Vapiano und gab eine Verkaufsanalyse der vergangenen 15 Jahre in Auftrag. Das Ergebnis kommt jetzt in Form einer Specials-Karte in den kommenden zwei Monaten nach Wien.
Zu den weltweit gefragtesten Speisen zählte ein Wildkäuter-Salatmix mit Baby-Blattspinat und Mangold oder Risotto al Limone mit Zuckerschoten und Thymian, aber auch gewagtere Kreationen wie Pasta mit Hühnerbrust, getrockneten Paradeisern, Ingwer, Rucola und Minze.
Zu den meistverkauften Desserts zählt ein Mousse al Cioccolato con Chili und einem Schuss Rum.
Matteo Thun gilt als Erfinder des Olivenbaums. Mindestens 100 Jahre alt muss er sein. Ein paar Oliven dürfen noch dran hängen. Und genügsam muss er sein, denn Sonne wird er nie wieder in seinem Leben sehen. Österreichs älteste Vapiano-Filiale, jene in der Wiener Theobaldgasse, darf sich seit gestern sogar mit zwei Olivenbäumchen schmücken. Die deutsche Restaurant-Kette verpasste sich eine sanfte Modernisierung ihres Designs. Hellere Farben, mehr Grün, mehr Holz. Hinter dem Design- und Farbkonzept, inklusive des Olivenbäumchens, steht der Mailänder Star-Architekt Thun.
Als vor 12 Jahren in Hamburg der erste Vapiano seine Toren öffnete, hatte niemand eine Erfolgsstory vorhergesagt. Wozu in ein Schnellrestaurant gehen, wenn es an jeder Ecke einen Italiener gibt. Aber das Konzept ging auf: Alleine in Österreich erwirtschaften die zehn Standorte einen Umsatz in der Höhe von 24,2 Millionen Euro im Jahr.
Fast möchte der Gast vergessen, dass es sich hier um Systemgastronomie handelt. Ein Konzept, das sich auf beliebige Standorte multiplizieren lässt. Immer mit dem gleichen Angebot. Wie Mc Donald's. Vapiano selbst hat mit dem Begriff der Systemgastronomie kein Problem, aber "vorne hinaus" sei man "individueller". Soll heißen: Der Gast bastelt sich seine perfekte Pasta oder seine perfekte Pizza selber zusammen, wenn gewünscht. Dieses Stückerl spielt's bei McDonald's nicht.
Chill & Joy
Der 3. Ort
Auch McDonald's, für viele Genuss-Feind Nummer eins, entdeckt die Langsamkeit für sich. Nach der Eröffnung der McCafés plant die US-Fastfood-Kette nun Supermarkt-Regale. "We are the place between office and home: Auf diese Weise entwickelt sich Systemgastronomie zum 3. Ort. Der erste Ort ist die Wohnung, der 2. Ort ist der individuell gestaltete Arbeitsplatz. Diese Orte laden Menschen dazu ein, sich emotional aufzuladen. In Wien haben die Museen übrigens nichts anderes gemacht: Hier geht es nicht nicht nur darum, sich die neueste Ausstellung anzusehen, sondern Gastronomie und coole Merchandising-Shops zu erleben."
Zukunft heißt Eataly
Auch bei Vapiano darf der Gast die Weinflasche kaufen und mitnehmen, das hat sich aber noch nicht herumgesprochen.
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