Silvester: Sechs Sekt-Sorten im Kurier-Test

Eine Gruppe von Menschen stößt mit Sektgläsern an.
Von herb bis zu süß: KURIER-Redakteure verkosteten Sekt – mit überraschenden Ergebnissen.

Aufs neue Jahr anstoßen? Da muss ein Gläschen Sekt her! Kaum ein Getränk wird so mit Silvester oder festlichen Anlässen verbunden wie der prickelnde Schaumwein. Seit dem 19. Jahrhundert, als sich deutsche und österreichische Kellermeister in Frankreich die Methode traditionelle – also die zweite Gärung direkt in der Flasche – aneigneten, sind derart veredelte Weine ein beliebtes alkoholisches Getränk.

Vier Personen verkosten Sekt, dessen Flaschen in Zeitungspapier eingewickelt sind.

Was einst den gehobenen Klassen vorbehalten war, ist längst für alle erschwinglich: Sekt gibt es in allen Preisklassen und Qualitätsstufen. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, für das optimale Trink-Ergebnis sollte man aber einige Regeln befolgen. Da wäre an erster Stelle die Temperatur, die für weißen Sekt zwischen 5 und 7 Grad, bei Rosé zwischen 6 und 8 Grad liegen sollte. Ist er wärmer, verfliegt die Kohlensäure zu schnell.

Eine Frau hält ein Glas Sekt in der Hand.

Das passiert auch, wenn geöffneter Sekt länger aufbewahrt wird. Der Trick, das Entweichen mittels eines in den Flaschenhals gesteckten Löffels zu verhindern, gehört übrigens ins Reich der Mythen. Wenn überhaupt, funktioniert es nur mit einem Silberlöffel, da dann eine chemische Reaktion ausgelöst wird. Im Idealfall also lieber austrinken als aufheben.

Und hier jetzt zu den Testergebnissen:

Loimer Extra Brut

19,90 Euro

Eine Flasche Loimer Extra Brut Niederösterreich Reserve Sekt.

Seit 2015 wird im renommierten Weingut Loimer im Kamptal nach 17 Jahren Pause  wieder Sekt produziert.  Der geradlinige, nicht süße Geschmack dieses  Winzersekts  „Extra Brut“ schmeckte etlichen Testern nicht. Die Kommentare lauteten von  „zu viel Säure“ bis „eher unauffällig“ und „sauer macht lustig“. Positiv bewertet wurde das „prickelige Mundgefühl“ und  die generelle Leichtigkeit des Sekts. Ein Sekt für Puristen.

KURIER-Wertung: Drei von fünf Sternen

Martini Asti

8,49 Euro

Eine Flasche Martini Asti Sekt vor einem neutralen Hintergrund.

Die Basis dieses italienischen Sekts sind süße Moscato-Trauben, die rund um die Stadt Asti wachsen. Daher trägt der Sekt die Herkunftsbezeichnung DOCG. Allein – was seine Besonderheit ausmacht, kam im Test nicht an:   „Süßer Frauen-Sprudel“,  „sicher aufgezuckert“, „was für Zuckerabhängige“ oder „Kopfwehgarantie“ wurde notiert. Den Geruch empfanden manche als  „beißend“  oder „leicht verdorben“. Ein Sekt nur für Notfälle.

KURIER-Wertung: Einer von fünf Sternen

Schlumberger Sparkling Brut

14,99 Euro

Eine Flasche Schlumberger Sekt Brut Klassik vor einem neutralen Hintergrund.

Das Wiener Traditionshaus verarbeitet hier Chardonnay, Pinot Blanc und Welschriesling.  Das sorgt für ein ausgewogenes Mundgefühl, das positiv auffiel: „Leicht herb“ und „leicht säuerlich“ entspricht offenbar einem typischen Sektgeschmack. „Für Liebhaber von trockenem Sekt top“, notierte eine Testerin, ein Tester fand ihn  „eine Spur zu sauer, aber ist eventuell mit Orangensaft  der ideale Sekt Orange.“ Ein Sekt für alle Fälle.

KURIER-Wertung: Dreieinhalb von fünf Sternen

Bründlmayr Brut Reserve

23,90 Euro

Eine Flasche Bründlmayer Brut Sekt vor einem weißen Hintergrund.

Die Weine vom Weingut Bründlmayr aus Langenlois werden durchwegs gut bewertet, auch beim Sekt kann man  hohe Qualität erwarten.  In der Blindverkostung wurde die „dominierende Säure“ vermerkt, einigen war der Winzersekt, der „sogar noch im Mund schäumt“,  „etwas zu herb“ bzw. „zu schwer“. Resümee einer Testerin: „Etwas für Profis, die Sekretärinnen-Sprudel verabscheuen“. Ein Sekt für Kenner.

KURIER-Wertung: Vier von fünf Sternen.

Henkell trocken

7,49 Euro

Eine Flasche Henkell Trocken Sekt in limitierter Auflage mit Sternbildern auf dem Etikett.

Der deutsche Hersteller setzt bei seinem trockenen Klassiker auf eine Cuvee-Herstellungsmethode nach französischem Vorbild – die Tester empfanden den Geschmack   „ausgewogen“, „gut balanciert“, „angenehm“. Im Abgang gingen die Geschmäcker  etwas auseinander: Die einen erschmeckten eine herbe Note, die anderen eine leicht süßliche. Ein Tester notierte: „Ein bisschen mehr Süße würde noch gehen.“ Ein Sekt für viele Geschmäcker.

KURIER-Wertung: Vier von fünf Sternen.

Premium Gutssekt Brut

5,49 Euro

Eine Flasche „Premium Gutssekt Brut, ÖSTERREICHISCHER SEKT“.

Unter diesem Namen produziert der Weinhersteller Lenz Moser einen trockenen Sekt für Hofer. Einige Tester hoben die „frische, leichte Säure“ des Sekts hervor. Beim Geschmack wurde allerdings „zu wenig Körper“, „unauffällig“ oder auch „langweilig und etwas fahl“  vermerkt. Das Mundgefühl bewertete eine Testerin als „zu mager“ und auch im Abgang konnte der Gutssekt  nicht punkten („kein Geschmack“). Ein Sekt fürs schnelle Anstoßen.

KURIER-Wertung: Zwei von fünf Sternen.

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