Schweizer verweigern deutschem Sterne-Koch die Genehmigung

Schweizer verweigern deutschem Sterne-Koch die Genehmigung
Der in Deutschland verurteilte Sterne-Koch hat von der Stadt Chur keine Bewilligung für das Restaurant Pure 1901 erhalten.

Die Geschichte liest sich wie ein Krimi: Landesweite Bekanntheit erlangte der deutsche Sterne-Koch Lars Volbrecht, als eines seiner bereits geschlossenen Restaurants Alte Vogtei in Köngen einen Michelin-Stern erhielt. Aber nicht nur das, der Koch nahm den Stern bei den Feierlichkeiten auch entgegen.

Was war geschehen? Im Juni 2018 hatte Volbrecht die Alte Vogtei für Renovierungsarbeiten einige Monate geschlossen. Anfang 2019 wollte der Koch wieder eröffnen: Für den Restaurant-Führer reichte die Annahme der Wiedereröffnung aus, um dem Restaurant der Stern erneut zu verleihen. Freilich war der Koch zu diesem Zeitpunkt längst mit Finanzproblemen konfrontiert.

Im April 2019 wurde er schließlich wegen vorsätzlichen Betrugs in zwei Fällen zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Volbrecht soll gemeinsam mit seiner Frau Lieferanten betrogen haben.

Neues Leben in der Schweiz

Wie vor Kurzem bekannt wurde, ist der Deutsche in der Schweiz aber nicht willkommen. Die Stadt Chur erteilte dem in Deutschland verurteilten Sternekoch keine Bewilligung für ein neues Restaurant in Graubünden.

Nach der Verurteilung im April war der Deutsche in die Schweiz gezogen und wollte dort einen Neuanfang wagen. Aber auch dieser Plan scheiterte: Offiziell hätte er am 1. Mai starten wollen, allerdings hatte das Restaurant einige Male ohne Genehmigung geöffnet. Die Bewilligung hätte Volbrecht mindestens vier Wochen vor Eröffnung bei der Churer Stadtpolizei hinterlegen müssen. Diese traf verspätet am 6. Mai ein und wurde abgelehnt.

Der Chef der Behörde begründetet die Entscheidung gegenüber der Bündener Zeitung: "Bewilligungen werden nicht gewährt, falls vor weniger als fünf Jahren eine Freiheitsstrafe von mehr als 18 Monaten ausgesprochen wurde. Oder falls die Gewähr für eine polizeilich klaglose und einwandfreie Führung des Betriebs infrage gestellt wird."

Der Verpächter Sandro Gämperle wurde zwar von Volbrecht über die Schulen in Kenntnis gesetzt, der Pachtvertrag wurde aber vor der Verurteilung und des Michelin-Skandals unterzeichnet. Gämperle sieht die aktuelle Entwicklung gegenüber des Fachblatts AHGZ daher gelassen: "Es ist besser so."

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