Salz & Pfeffer: Rosnovsky

Salz & Pfeffer: Rosnovsky
Die Restaurant-Kritik von Florian Holzer aus dem freizeit-KURIER. Diesmal: "Rosnovsky" in Wien.

Nein, niemand heißt hier Rosnovsky. Das wird Andreas Ebenhöchwimmer aber oft gefragt und erklärt dann gerne, dass es sich dabei um eine Figur aus einer TV-Serie handelte, in der es ein Abel Rosnovsky vom Einwanderer zum Hotel-Millionär bringt. Er selbst gab seine Karriere als Marketingmanager auf, besuchte einen AMS-Kurs für "Unternehmensnachfolger" und traf dort den Koch Milos Mitrovic. Was er als Anlass nahm, seinen lang gehegten Traum vom eigenen Lokal zu verwirklichen. Das Josefstädter Gasthaus "Bergl-Wirt" - in den Jahren davon als "Beim Cumpelik" geführt - war praktischerweise gerade frei geworden, der Quereinsteiger machte aus dem archaischen Uralt-Beisl (seit 1823 ununterbrochen in Betrieb) ein bezauberndes, gutbürgerliches und schmuckes Gasthaus mit Art-déco-Lustern und einer hübschen Schank in Textil-Design.
Milos Mitrovic, zuvor unter anderem im "Immervoll" (an das die Speisekarte auch sehr erinnert), konzentriert sich auf Wiener Küche mit ein paar Schlenkern (Chili-Garnelen, Lammcurry), das Matjestatar auf Apfelcremesauce war intensiv und hervorragend, wenngleich etwas üppig portioniert (8,20 €), die Rindsuppe mit Leberknödel zumindest tadellos (3,40 €), die geröstete Kalbsleber mit (durch Mikrowelleneinsatz leider viel zu heißen) Petersilerdäpfeln mustergültig. Einstweilen ist die Karte noch sehr brav und lässt Höhepunkte vermissen. Man wolle aber vorsichtig beginnen, sagt der Neo-Wirt, und Vorsicht war ja noch nie schlecht. Tipp: Bier aus Triest!

www.rosnovskyundco.at

Rosnovsky und Co, Wien 8,
Buchfeldgasse 10, 01/403 25 20,
Di-Fr 12-15,
Di-Sa 18-22,
www.rosnovskyundco.at
aus: freizeit-KURIER vom 5.2.2100

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