ROCHUS 1090

ROCHUS 1090
Die wöchentliche Restaurantkritik aus der KURIER Freizeit am Samstag.

Das sogenannte „Franzosenviertel“ ist eines der begehrtesten Grätzeln Wiens, kleine Geschäfte, Lokale, ein Bauernmarkt, Delikatessen-Shops. Dass gerade der geografische Mittelpunkt – das ehemalige Café Bauernfeld – zwölf Jahre von einem Diskont-Bierlokal in Beschlag genommen wurde, tat daher richtiggehend weh. Vorigen Montag wurde in dem großen, traumhaft gelegenen Lokal neu eröffnet, und zwar von der Rochus-Gruppe, die bisher mit ihren Großraum-Lokalen am Rochusmarkt (2005) und an der Mariahilfer Straße („Freiraum“, 2008) sehr erfolgreich sind. Das Konzept ist jenem des Ursprungs-Rochus recht ähnlich: ein umfassendes Angebot an Cocktails, Getränken und vor allem Frühstück von früh bis spät, das Frühstücks-Basispaket (4,90 €) kann mit etwa 50 Gerichten – vom weichen Ei bis zum Mini-Steak – individualisiert werden. Auch wirkliches Essen wird gekocht, ein bunter Mix aus Szene-Küche und Wiener Klassikern. Der gebeizte Seesaibling mit marinierter Feldgurke und hübscher Salat-Deko war schön anzusehen, ein bisschen klein portioniert vielleicht (12,50 €), der Salat mit Chili-Huhn und Erdnüssen recht süß und pikant, etwas weniger Marinade wäre auch okay gewesen (10,50 €). Das gebratene Zanderfilet gelang nicht schlecht, ob Gulaschsaft und Röstzwiebel die perfekte Beilagen-Wahl sind, ist fraglich (17,50 €). Vom Ambiente her wirkt das Lokal ein bisschen wie die Restaurant-Abteilung einer Groß-Disco, Highlight wird zweifellos die Terrasse über dem Bauernfeld-Platz sein.

Rochus 1090, Wien 9, Liechtensteinstr. 42, ☎ 01/962 62 26, Mo-So 7.30-1, www.rochus1090.at

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