Ein Wein für die Königin
Beim diamantenen Thronjubiläum von Elisabeth II. stand er im Mittelpunkt, als alle Monarchen der Welt einen Toast auf die Queen aussprachen: ein 60 Jahre alter Portwein aus dem Hause Graham’s. Kein Zufall, nimmt doch der Süßwein aus dem portugiesischen Dourotal einen festen Platz auf reichlich gedeckten Tafeln in englischen, französischen und holländischen Haushalten ein. Vor allem zu Festtagen wie zu Weihnachten harmoniert der Wein mit winterlichen und orientalischen Aromen – also Anis, Zimt, Kakao und Vanille.
Raues Tal, würzige Süße
Seit Jahrhunderten wird der Wein nahe Porto kultiviert. Noch heute erfolgt die Ernte auf den steilen Berghängen meist per Hand. Die Reben müssen extremen Temperaturen von bis zu 40 Grad im Sommer standhalten: "Wie so oft in der Geschichte hat der Siegeszug mit den früheren Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England zu tun. Der französische Wein wurde früher mit hohen Steuern belegt. Noch dazu kam dieser in einem schlechten Qualitätszustand in England an, der portugiesische schmeckte besser." Das hatte folgenden Hintergrund: Damals wie heute stoppen die Winzer den Gärprozess, indem sie hochprozentigen Branntwein hinzufügen. Dadurch wird nur ein Teil des Zuckers vergoren und der Wein behält seine Süße und zeichnet sich durch eine gute Lagerfähigkeit aus.
Einen kleinen Stich im Herzen fühlt der britische Gentleman, wenn der Wein falsch serviert wird: "Nur leicht gekühlt kann er sein volles Aroma entfalten."
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