Winzer fordern DAC-Status
„Wienerischer soll es nicht gehen“, sagt Fritz Wieninger, Sprecher der Winzer-Gruppe WienWein. Die Rede ist vom Aushängeschild des Wiener Weinbaus – vom Gemischten Satz.
Um Trittbrettfahrer aus anderen Regionen auszubremsen, fordert WienWein den gesetzlichen DAC-Status für den Traditionswein.
Typisch für eine Region
Die Abkürzung DAC steht für Districtus Austriae Controllatus und ist Orientierungshilfe für Konsumenten. „DAC bedeutet, dass der Weinstil, der typisch für eine Region ist, hervorgehoben wird“, erklärt Willi Klinger, Chef des Wein-Marketings (ÖWM).
Damit in Zukunft „Wiener Gemischter Satz DAC“ auf dem Etikett stehen darf, muss der Wein eine Reihe von Kriterien erfüllen. „Ein Wiener Gemischter Satz muss aus mindestens drei Sorten aus einem einzigen Weingarten bestehen, die gemeinsam geerntet und weiterverarbeitet werden“, erklärt Wieninger. (Typisch sind Grüner Veltliner, Weißburgunder, Neuburger, Muskateller oder Riesling, die bunt gemischt im Weingarten wachsen; Anm.)
„Und er muss nachweislich aus einem Weingarten kommen, der im Wiener Rebflächenverzeichnis als WSG (Wiener Gemischter Satz) eingetragen ist.“ Damit ist die Ertragsmenge jedes Weines leicht zu kontrollieren.
Zudem muss der Wein die sensorische Prüfung der amtlichen Prüfnummernkommission überstehen.
Zwei Kategorien
Geht es nach WienWein, soll neben einem „Wiener Gemischten Satz DAC“ mit maximal 12,5 Prozent Alkohol auch eine edle Reserve-Kategorie mit mindestens 12,5 Prozent eingeführt werden.
Ganz billig wird der „Wiener Gemischte Satz DAC“ jedenfalls nicht werden. Bei der traditionellen Linie soll sich der Flaschenpreis zwischen sieben und neun Euro bewegen, „bei den Lagenweinen sind Preise von 20 Euro und darüber denkbar.“
Anders als in anderen DAC-Regionen darf in Wien aber nicht bloß auf dem Gemischten Satz „Wien“ drauf stehen. Auch auf anderen Qualitätsweinen darf die Herkunft weiter vermerkt sein.
Nun wird die Forderung nach dem DAC-Status im Regionalkomitee diskutiert, Wieninger hofft bis September auf einen Beschluss. Die Nachfrage nach dem WSG nimmt indes ständig zu. Vermarktete die Gruppe WienWein 2006 noch 60.000 Flaschen, waren es 2012 bereits 300.000. Tendenz weiter steigend. www.wienwein.at
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