Fleckiges Obst ab Herbst im Supermarkt

Ein Arbeiter schippt am Dienstag (20.10.2009) in einer Kelterei in Vörstetten im Breisgau (Kreis Emmendingen) abgeladene Äpfel auf einen Haufen. Hochbetrieb herrscht noch in dieser Woche in den Apfelsaftpressen. Nach der abgeschlossenen Weinlese bringen die Landwirte in den letzten Oktobertagen das Fallobst für Saft oder Apfelwein zum Pressen. Foto: Rolf Haid dpa/lsw +++(c) dpa - Bildfunk+++
Billa, Merkur und Adeg setzen auf nicht perfekt aussehendes Obst ab Herbst.

Der Lebensmittelriese Rewe setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Ab September kommen Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern in die Billa-, Merkur- und Adeg-Filialen. Der Konzern erklärt in einer Aussendung: "Mit Hilfe der Aktion soll ein noch stärkeres Bewusstsein für die Qualität von heimischen Lebensmitteln geschaffen und ein Gegenmodell zur Wegwerfkultur entwickelt werden."

Das angedepschte Obst und Gemüse soll es zu günstigeren Preise geben als herkömmliches Obst und Gemüse. Je nach Verfügbarkeit wird das Sortiment erweitert, gestartet wird mit Äpfeln, Karotten und Erdäpfeln.

Fleckiges Obst ab Herbst im Supermarkt
„Wir beschäftigen uns seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema und wollen ausloten, wie sehr unsere Kunden an Ware mit optischen Makeln interessiert sind. Unser Ziel ist es, künftig einen größeren Teil der Ernte zu verwerten. Das Beispiel von Coop in der Schweiz hat uns in unserem Vorhaben bestätigt, auch österreichischen Konsumenten nicht normkonformes Obst und Gemüse mit einer eigenen Marke zugänglich zu machen“, so Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der REWE International AG. Vor kurzem startete die Schweizer Supermarktkette Coop eine eigene Marke namens"Ünique"für Lebensmittel zweiter Wahl. Derzeit gibt es in der Schweizer Kette Marillen zu kaufen, die von Hagel-Unwettern beschädigt wurden.

Verwendung statt Verschwendung

Nutznießer der Aktion sind Bauern, die künftig einen größeren Teil ihrer Ernte an REWE International
AG verkaufen können. Rewe hofft daher auf positive Reaktion von umweltbewussten Kunden. Nicht zuletzt könnte bei Erfolg auch eine neue Käuferschicht gewonnen werden, die ihre Einkäufe bisher samstags auf Märkten erledigte.

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