Essen außer Haus: Kosten stark unterschätzt

Nichts mehr drinnen? Die Essensausgaben sind oft höher als man plant und denkt
Dreimal höher als von ihnen ursprünglich angenommen waren die Ausgaben für die Verpflegung in der Mittagspause bzw. für Lokalbesuche von Studienteilnehmern.

Sie gehen oft essen außer Haus und / oder verpflegen sich in der Mittagspause mit Snacks, die Sie außerhalb der Firma besorgen? Das erfreut Gastronomie und Fast-Food-Standler, aber Geldbörse und Gewicht könnte es stärker beeinflussen als von Ihnen beabsichtigt: „Das ist der Grund, warum Sie dick und finanziell abgebrannt sind“, lautete dementsprechend kürzlich der Titel einer Geschichte in der New York Post zu einer neuen Studie der Penn State University in Pennsylvania, USA. Und die Post setzte fort: „Sie wollen reich und schlank sein? Dann gehen Sie nicht mehr außer Haus essen.“

Denn Menschen, die häufig auswärts essen, würden – zumindest laut dieser Studie – dazu neigen, die entsprechenden Kosten deutlich zu unterschätzen.

Teilnehmer aus 60 Familien nahmen an der Untersuchung teil. Über einen Zeitraum von zwei Wochen wurden ihre Lokalbesuche und die Kosten genau protokolliert. Vielfach handelte es sich um Berufstätige, die zu Mittag in ein Lokal oder zu einem Imbissstand gingen.

Bewusstsein fehlte anfangs

Am Beginn der ersten Woche gaben die Studienteilnehmer an, ihr persönliches wöchentliches „Dining-out-Budget“ betrage (im Durchschnitt) 18 US-Dollar (16,7 Euro).

Studienautorin Amit Sharma vom „Food Decisions Research Laboratory“ der Penn State University: „Am Beginn der ersten Woche schätzten die Studienteilnehmer Ihr Budget für auswärtiges Essen deutlich niedriger ein, als es dann tatsächlich war.“ Durch die genaue Aufzeichnung aller Ausgaben im Rahmen der Studie wurde ihnen das im Laufe dieser Woche erstmals bewusst.

Essen außer Haus: Kosten stark unterschätzt
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Fazit: Am Beginn der zweiten Woche gaben sie im Durchschnitt eine drei Mal so hohe Summe für ihr Essensbudget an wie am Beginn der ersten – nämlich 55 US-Dollar (51 Euro).

Der Mensch neige dazu, künftige Ausgaben weniger stark zu berücksichtigen als dies eigentlich angebracht wäre, sagt Sharma. Und die meisten Konsumenten würden auch die Essensausgaben als nicht so bedeutend einschätzen. Die Studie ist im Fachjournal Journal of Hospitality and Tourism Research erschienen.

200 Kalorien am Tag mehr

Übrigens: Zumindest US-Amerikaner nehmen an Tagen, an denen sie außerhalb der Wohnung essen, im Schnitt um 200 Kilokalorien mehr auf. „Wenn Menschen außer Haus essen, essen sie entweder mehr oder Lebensmittel mit mehr Kalorien – und dieser Trend scheint sich zu verstärken“, zitiert die New York Post eine Studie von „Public Health Nutrition" aus 2015.

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