Donuts versus Krapfen
Zum Frühstück einen Becher Kaffee und einen Donut to go: Der perfekte Start in den Tag für die kultige Serienfigur Homer Simpson. Dabei handelt es sich keinesfalls um eine Persiflage, denn die Amerikaner vertilgen tatsächlich die unglaubliche Menge von 10 Milliarden Stück Schmalzkringel pro Jahr. Dunkin’ Donuts, Amerikas zweitgrößter Donut-Produzent, versucht seit wenigen Tagen in Österreich Fuß zu fassen – im Land der Faschings- und Bauernkrapfen.
Teigmutter
Milch, Mehl, Eier, Germ, Zucker, Butter – obwohl die Herkunft der Donuts unklar ist, lässt sich eine Verwandtschaft mit den heimischen Krapfen nicht leugnen. Der Name "Doughnut" setzt sich aus den Wörtern dough (Teig) und nut (Mutter) zusammen, wobei sich Mutter auf die Ringform bezieht. Im Vergleich zu den Krapfen handelt es sich beim Donut um eine jüngere Erfindung: Erst im 19. Jahrhundert tauchen Rezepte in amerikanischen Kochbüchern auf.
Einer These nach geht der Donut auf den "oliekoek" zurück: Holländische Siedler sollen den in Fett herausgebackenen Kuchen im 19. Jahrhundert nach Amerika gebracht haben. Wenige Jahrzehnte später schmeckte der Donut bereits so, wie wir ihn heute kennen. Das Loch folgte mit kleiner Verzögerung: Der Amerikaner Hanson Gregory reklamierte 1847 die Erfindung für sich, weil so das Fett besser abrinnen konnte. Apropos Fett: Je nach Glasur kommt der Schmalzkringel auf bis zu 39 Gramm Fett und 550 Kalorien.
Tod des Krapfens?
Faschingskrapfen-Spezialist und Konditormeister Oliver Groissböck nimmt den neuen Mitbewerber ernst: "Donuts sind eine Konkurrenz für die Krapfen, aber nicht der Tod. Der Wiener ist aufgeschlossen, aber sehr altmodisch: Er beobachtet die Trends und freut sich, wenn sich etwas tut, aber am Ende bestellt er einen Apfelstrudel."
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