Top 8: Die besten Wein-Bars
Die neueröffnete Weinbar o boufés von Haubenkoch Konstantin Filippou trumpft mit leichter Küche auf.
Wie das in Bars so ist, versammeln sich auch in der neu eröffneten o boufés die Gäste am liebsten nahe der Schank. Dabei ist der hintere Raum durchaus gemütlich und etwas ruhiger – wenn auch die Akustik eine unauffällige Lärmdämmung vertragen hätte.
Das Publikum jenseits der 40 scheint sich daran aber nicht zu stören.
Drei-Haubenkoch Konstantin Filippou hatte vergangene Woche neben seinem Restaurant eine Wein-Bar mit 40 Plätzen eröffnet. Und blieb auch hier seiner puristischen Linie treu – Haubenküche ohne Schnickschnack, schwarze Bistro-Tische und Shabby-Chic-Wände sprechen eine eindeutige Sprache: Hier spielen die Weine die Hauptrolle. (Lesen Sie unter der Bildergalerie weiter.)
Neben wunderbar fleischigen Kalamata-Oliven und selbsgebackenes Weißbrot ( und auch Sauerteigmalzbrot) stechen die leichten Kompositionen ins Auge. Die Garnelen Saganaki mit Spitzpaprika, Feta und Chorizoöl (18 Euro) werden von einer puristischen Paradeis-Sauce liebkost, mag vielleicht manchen ein wenig fad vorkommen, harmoniert aber unaufdringlich mit den Weinen.
Sellerie mit Dill-Öl, Sardellen-Brösel und Gewürzjoghurt (9 Euro) schmeckt fruchtig und luftig-leicht. Für kräftigere Weine bietet die Speisekarte durchaus Deftigeres wie eine Charcuterie-Platte mit Pancetta, Salami und Rinderschinken, Kalbsbries oder Hühnerinnereien.
Naturbelassen
Filippou und seine Ehefrau Manuela konzentrieren sich auf sogenannte Orange Wines, naturbelassene Rebensäfte. Als Gründer dieser Philosophie gilt Nicolas Joly, ein ehemaliger Banker, der Ende der 1970er-Jahre das Familien-Weingut an der Loire übernahm und beschloss, Weingärten nach biodynamischen Richtlinien Rudolf Steiners zu bewirtschaften. Was Orange Wines (der Name spielt auf die dritte Farben neben Weiß und Rot an) tatsächlich sind, lässt sich nicht in einem Satz beantworten: Spontane Vergärung; Reifung in Amphoren; Verzicht von Reinzuchthefen, Schönung oder Schwefel – den Experimentierfreuden der Winzer sind keine Grenzen gesetzt. Klingt nach komplizierten Weinen, muss aber nicht sein.
Der Wein-Sommelier ist sehr bemüht, bringt Kostproben und erklärt geduldig seine Empfehlungen. Zur Auswahl des Wein-Angebots ist noch zu sagen: Die Preise per Glas haben es in sich (Bsp: Theodora 01,25 l / 6,5 Euro), die Flaschen-Preise sind jedoch deutlich schonender gestaltet.
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