Charlie P's

Charlie P's
Florian Holzers wöchentliche Restaurant-Kritik aus der Freizeit am Samstag

Wenn man hierzulande in ein Irish Pub geht, dann gewöhnlich nicht mit der Absicht, gut zu essen. Im Charlie P’s war das seit jeher ein bisschen anders. Brian Patton bot irische Hausmannskost mit Niveau, ergänzte sein Pub 2007 um einen Gourmet-Sandwichshop und holte vor zwei Jahren Gareth Smith nach Wien, der dann so gut irisch kochte, wie bisher niemand im Lande (mittlerweile im „O’Connor’s Old Oak“ in St. Marx). Seit Mai gibt’s mit Petr Matusny einen neuen Koch, und der zeigt ebenfalls, dass die Klischees über die Küche der Britischen Inseln längst überholt ist: top Rindfleisch, top Lamm, top Käse, Austern aus Donegal, selbst gemachte Würste, selbst gebackenes Guinness-Brot – allein das ist die Überwindung des verrauchten Eingangsbereichs wert. Der Rucola-Salat mit getrockneten Marillen, gerösteten Mandeln und Apfelholz-geräucherter Hühnerbrust ist spektakulär – weil bei Tisch unter einer Glasglocke geräuchert (6,90 €); Scotch Egg, ein kernweich gekochtes „Ei im Schlafrock“ aus Rehfaschiertem mit sauren Pickles, ist ebenso köstlich wie schräg (6,50 €). Und so gutes Lamm wie hier – ein fantastisches Steak aus dem Schlussbraten, drei Stunden im Vakuum geschmort – bekommt man selten (18,90 €).
Charlie P's, Wien 9, Währinger Str. 3,
T01/409 79 23, Mo-Fr 17-22, Sa, So 13-22,

www.charlieps.at

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