Zeigt her eure Schürzen: Neuer Look für Köche und Kellner

Zeigt her eure Schürzen: Neuer Look für Köche und Kellner
Die neue Arbeitskleidung sieht nicht nur schick aus, sie ist auch funktional und fair produziert.

Lange Zeit galt die klassische, weiße Kochjacke als Erkennungsmerkmal der Küchenbrigade: bis zum Hals zugeknöpft, lange Ärmel sowie zwei Reihen Knöpfe zierten die Brust. Wenn es legerer zugehen durfte, wählte Küchen- und Servicepersonal eine Schürze in blütenweiß, um dem Gast das saubere Handwerk in der Küche zu beweisen. Eine selbstbewusste Gastronomen-Generation setzt jetzt auf individuelle Arbeitskleidung und verbannt den Einheitslook aus den Restaurants.

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Martin Kilga entschied sich für die Renovierung seines Salzburger Hauben-Restaurants Paradoxon und verpasste seinem Team auch gleich eine neue Garderobe: "Der Trend hängt auch mit dem Boom von offenen Küchen zusammen. Aber wir verbringen so viel Arbeitszeit in unseren Outfits: Da will man nicht wie ein Sträfling aussehen, salopp gesagt. Bei uns servieren auch die Köche, wir sind Teil des Restaurants und wollen modebewusst aussehen."

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Die Salzburger Schneiderin Katharina Schattauer ("handmade by cut") passte für Kilga die neue Arbeitskleidung aus Bio-Stoffen an die grafischen Elemente des Interieurs an: "Die Damen im Service haben sich übrigens gegen Schürzen entschieden, hier wollten wir mit einem T-Shirt klassisch modern aussehen. Die Schürzen für das Küchenpersonal sind jetzt funktional und lassen sich an die Körpergröße anpassen: Die zarten Träger können als Kreuz- oder als Schulterschnitt getragen werden. Viele Mitarbeiter wollten im Nacken entlastet werden."

Nachhaltiges Design

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Auch Anke Dezius und Katrin Degen wollen mit ihrem deutschen Unternehmen "Gusswerk" das "Billigprodukt Schürze neu und nachhaltig denken". Das Urmodell entstand für Tim Mälzers Bullerei: Das Erkennungsmerkmal der Arbeitskleidung sind abknöpfbare Ledergurte.

Ihre Schürzen (je nach Ausführung ca. 160 Euro) werden unter fairen Bedingungen in Deutschland und der EU in Handarbeit gefertigt. "Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass fairen Produktionsbedingungen in der Bekleidungsindustrie kaum Beachtung geschenkt wird. Für uns war somit immer klar, dass wir ein ordentliches Produkt unter ordentlichen Produktionsbedingungen auf den Markt bringen wollen."

Das natürlich gegerbte Leder stammt von Rindern aus Deutschland, die auf Weiden grasen durften – sichtbare Einstichstellen von Mücken sind daher erlaubt. Umsatz: 170.000 Euro im Jahr.

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Das Schweizer Taschen-Unternehmen "Freitag" produziert seit Kurzem eine natürlich abbaubare Arbeitsschürze für Küchen- und Gartenarbeit (ca. 120 Euro): Hat die Latzschürze aus Leinen und Hanf ausgedient, landet sie auf dem Kompost.

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