Am Herd mit Ernst Grissemann
Gut gelaunt und mit einem Sack voller italienischer Zutaten stapft Ernst Grissemann durch meinen Garten. Pünktlich. „Dadurch, dass ich so lang beim Radio war, bin ich auf die Minuten getrimmt.“ Der jungen Fotopraktikantin, die ausnahmsweise mit dabei ist, steht die Verwunderung ins Gesicht geschrieben.
„Ja, so geht’s mir. Mein Sohn ist der Promi, und ich werde nur mitgebracht.“
Augenzwinkernd erzählt er von gemeinsamen Lesungen mit seinem Sohn Christoph, auch ein Buch haben sie gemeinsam geschrieben. Mit Kochen hätte der junge Grissemann allerdings nicht viel am Hut. Ganz im Gegensatz zum Senior. Die Idee zu dem Gericht, das der gebürtige Tiroler zubereiten wird, stammt aus Grosseto in der Toskana.
Der Titel: „Prost, Mahlzeit“, Premiere am 20. April im Wiener Theater Akzent. Seine Stimme trainiert der 79-Jährige täglich. Töne rauf, runter, etwa 30 Minuten. Das lockert nicht nur seine Stimmbänder. Umrühren. Der Koch ist zufrieden. „Sehr schön macht sich das.“ Kurz vor dem Fertigwerden kommt noch ein guter Schuss Bardolino in den Eintopf. „Man soll ihn schon schmecken.“ Es ist so weit. Wir kosten. Herrlich würzig, deftig. „Die Salami gibt den bäuerlichen Einschlag.“
Italienischer Eintopf
500 g Paradeiser250 g italienische Salami1 Bund Wurzelwerk2 Paprika1 Zwiebel4 Knoblauchzehen1 Brokkoli1 Tasse Erbsen (tk)2 Würfel Bio-Suppenwürze, Rotwein, italienische Kräutermischung (gibt's auch tief gekühlt), Parmesan 500 g, fertige Gnocchi, Salz, Öl,
Fünf Fragen
Ihr Lieblingslokal? Das Bastei-Beisl, Wien 1.
Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit? Mutters Grießknödel mit G’selchtem.
Was würden Sie nie essen? Innereien, außer vielleicht Leber.
Ihr größtes kulinarisches Missgeschick? Gibt’s nicht.
Welche Speise vermag es, Sie zu trösten? Ein besonders guter Kaiserschmarren.
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