Am Herd mit Dolores Schmidinger
Die Enkelkinder – zwei größere Buben und zwei noch sehr kleine Mädchen – kommen gern zu Oma Dolly auf Besuch, und sie kochen auch gern. An den Wänden hängen skurrile Bilder mit fliegenden Elefanten, ein Schaf mit dem Schild „Therapie. Bitte nicht stören“ verlockt zum Sitzen. Im Bad hat Dolly über Nacht eine geraffelte Gurke zum Weinen, also Abtropfen, aufgehängt, die sie jetzt zu Raita verrührt – dem indischem Tsatsiki. Zum Thema Ernährung hat die Schauspielerin ihr Leben lang schon eine ganz eigene Beziehung. Acht Kaki wird sie heute noch verspeisen, manchmal sind es auch tagelang nur Heidelbeeren. Essen ist fertig, die Köchin belohnt sich mit alkoholfreiem Sekt. „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ stehen heuer im Herbst auf dem Programm, im Sommer wird sie wieder in Ischl Regie führen. Dazwischen Lesungen, kleinere Auftritte. „I bin Komikerin. I kann ned anders.“
Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit?Jössas jo: Mutters Eierlikör ohne Alkohol.
Ihr Lieblingslokal?
Das Café Ritter in der Ottakringer Straße.
Was würden Sie nie essen?
Rohes, noch lebendiges Meeresgetier.
Ihr größtes kulinarisches Missgeschick?
Die winzigen Gugelhupfe, die ich vor Weihnachten in einer Silikonform gebacken hab. Anstatt die Form zu stürzen, hab ich nämlich versucht, die Gugelhupfe von oben rauszukriegen, dabei sind sie komplett zerbröselt.
Welche Speise vermag es, Sie zu trösten?
Vanillecroissants vom Mann.
Hühnercurry
Die Zutaten:
8 Hendlhaxln
oder -brüste
4-5 EL „Mild Curry“- Paste von „Patak’s“ oder „Sharewood’s“ (gibt’s bei Merkur)
1 Dose gewürfelte Paradeiser (400 g)
1 Glas Hühnerfond (250 ml)
1 große Zwiebel
Öl, Salz
frischer Koriander
1 Gurke
2 Knoblauchzehen
5 cm frischer Ingwer
500 g Joghurt
Zwiebel schälen und fein hacken, in Öl anschwitzen. Hühnerteile dazugeben, Currypaste unterrühren. Paradeiser dazu, mit dem Hühnerfond aufgießen. Ins Backrohr stellen, zu Beginn bei 200°C, nach einer halben Stunde auf 160°C zurückdrehen. Garen, bis das Fleisch weich und die Sauce sämig ist – ca. 2 Stunden. Gurke grob raffeln und salzen. In ein Geschirrtuch geben, Ecken zusammennehmen, zubinden, Saft über Nacht abtropfen lassen. Knoblauch und Ingwer schälen, fein hacken, mit Gurke und Joghurt verrühren, mit Salz und ev. Kreuzkümmel abschmecken. Curry mit Korianderblättchen bestreuen und mit Gurkenraita und „Naan“ (indischem Brot) anrichten.
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