Wie Superstars ihr Casting vergeigt haben

British premiere of 'Onward'
Wir kennen sie als Bildschirm-Götter. Aber auch sie mussten mit Niederlagen leben. Tom Holland hat eben gestanden, wie er bei "Star Wars" gescheitert ist. Aber: Er war nicht allein.

Tom Holland wollte unbedingt "Finn" sein. Der Held in der Star Wars Trilogie "Das Erwachen der Macht" (2015). Der damals 19-jährige Jungschauspieler hatte gerade eine kleine Rolle in der hoch gelobten britischen Historien-Serie "Wolf Hall" ergattert und ging mit Selbstvertrauen ins Casting für den zukünftigen Hollywood Blockbuster.

"Aber als ich eine Liebesszene mit einem Androiden vorsprechen musste, konnte ich einfach nicht aufhören zu lachen, es war völlig verrückt und peinlich!", erinnerte er sich jetzt in einem Interview. Die Rolle ging an seinen älteren Landsmann John Boyega. Die Zerknirschung Hollands dürfte nicht lange angehalten haben: Denn noch im gleichen Jahr hatte Holland seinen Durchbruch als "Spider Man". Die Erinnerung an die Niederlage blieb allerdings ...

Aber: Tom Holland befindet sich in wirklich sehr guter Gesellschaft. Hier ein kleiner Überblick über Superstars, die bei frühen - und manchmal gar nicht so frühen - Versuchen, eine Rolle zu bekommen, kläglich gescheitert sind.

Robert DeNiro: Sonny Corleone, "Godfather I"

Der Titan hatte, als er noch kein Titan war, den sehnlichen Wunsch, in der ersten "Pate"-Verfilmung Marlon Brandos Sohn Sonny zu spielen. Den Draufgänger, der schließlich im Kugelhagel zu Boden geht. Trotz seines leidenschaftlichen Vorsprechens bekam Kollege James Caan die Rolle. Robert DeNiros große Stunde schlug dann im zweiten Teil der Romanverfilmung...

Brad Pitt: Brian McCaffrey, "Backdraft" (1991)
Der schöne Brad hatte mit 27 noch nicht viel vorzuweisen. Nebenrollen ohne seinen Namen im Abspann, ein bisschen "Dallas", ein Lead in einem jugoslawischen Film, der wegen des Balkankriegs erst Jahre später in die Kinos kam ... Er wollte die Rolle als kleiner Bruder von Kurt Russell in dem Action-Feuerwehr-Drama unbedingt. Aber: Er war beim Vorsprechen "einfach nicht gut", wie er heute sagt. Er war übrigens nicht der einzige Superstar, der genau bei diesem Casting versagte: Robert Downey Jr. UND Keanu Reeves sprachen ebenfalls für die Rolle vor.

Bekommen hat sie ... (Trommelwirbel) ... William Baldwin!

Jake Gyllenhaal: Frodo, "Herr der Ringe"
"Ich kann mich erinnern, wie ich in diesen Raum gegangen bin, ich musste bestimmten Linien folgen. Dann stand ich vor einer Kiste. Ich öffnete sie, sah auf, und fragte Peter Jackson, den Regisseur: War das gut? Seine Reaktion: Facepalm." Es sollte noch schlimmer für den damals 21-jährigen Nachwuchsschauspieler: Er hatte nämlich keine Ahnung gehabt, dass er für die Rolle einen britischen Akzent einstudieren hätte sollen: "Ich wollte im Boden versinken", sagt er heute. Denn: "Peter Jackson sagte, ich sei der schlechteste Schauspieler, der ihm untergekommen sei."

Mit "Donny Darko" landete Gyllenhaal allerdings im selben Jahr (2001) einen Überraschungs-Hit, seinen Aufstieg konnten auch zwei weitere Fails bei wichtigen Rollen nicht mehr bremsen: "Spider Man" (Tobey Maguire) und "Bat Man Begins" (Christian Bale).

Idris Elba: Gaston, "Beauty and the Beast"
"Irgendwo da draußen gibt es eine Aufnahme, auf der ich singe. Die könnte noch peinlich für mich werden", sagt der britische Superstar. Aber ers steht dazu: Als riesiger Musical-Fan hat er sich in jungen Jahren für eine Rolle in "Die Schöne und das Biest" beworben. Und sie nicht bekommen. "Ich glaube, ich war einfach schrecklich", sagt er.

Kurt Russell: Indiana Jones, "Raiders of the Lost Arc"

Der junge Kurt war gut - aber hatte keine Chance gegen Harrison Ford. Der übrigens nur mehr im Rennen war, weil der eigentlich vorgesehene "Indy" nicht aus Hawaii wegkam: Tom Selleck!

Henry Cavill: James Bond, "Casino Royal"
Ja doch, sogar der unbesiegbare "Witcher" musste Niederlagen einstecken. Für die Bond-Rolle trat er gegen Daniel Craig an. Eine Probeszene im Bad, nur mit umgewickelten Handtuch bedeutete das Aus: "Du bist ein bisschen mollig um die Mitte", meinte der Regisseur ...

"Nachträglich bin ich dankbar. Es war wohl die Wahrheit, und ich habe darauf reagiert. Aber damals ... Es ist einfach niederschmetternd mit diesen ständigen Enttäuschungen und Zurückweisungen leben zu müssen. Du bist nicht gut genug! Vom Internat angefangen über lange Jahre im Beruf."

Eddie Redmayne: Kylo Ren, "Star Wars"
Der Oscar-Preisträger über sein schlimmstes Casting: "Als Bösewicht hab ich versucht, mit dieser Darth-Vader-Stimme zu beeindrucken. Es war einfach nur peinlich." Nach einigen Durchläufen fragten ihn die entnervten Besetzungs-Experten: "Hast du sonst noch was drauf?" Eddie: "Nein."

Paul Newman: Caleb Trask, "Jenseits von Eden"
Yep, der supercoole Paul zog gegen James Dean den kürzeren. Und wenn man das Original-Casting-Tape ansieht, merkt man auch warum. Newman schien in Gegenwart des fast sechs Jahre jüngeren Dean unglaublich nervös und ... sagen wir's, wie es ist: uncool!

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