Warum Margot Robbie im Tarantino-Film nur wenige Sätze spricht

Warum Margot Robbie im Tarantino-Film nur wenige Sätze spricht
Die Australierin spielt als Sharon Tate in "Unce Upon A Time in Hollywood" nur eine Nebenrolle. Regisseur Tarantino hatte dafür eine triftigen Grund.

Das Glück der Margot Robbie war wohl, dass Sharon Tate in den 1960er-Jahren als „Rising Star“ in Hollywood galt. So waren genug Filme vorhanden, um das Wesen von Sharon Tate erfassen zu können. Hinzu kam in "Once Upon A Time in Hollywood" ihre wohl überragende schauspielerische Leistung, die selbst die Frau überzeugte, die Tate sehr nahe stand: ihre Schwester Debra. „Mich hat die Darstellung von Margot Robbie zu Tränen gerührt, weil ihre Stimme im Film genauso geklungen hat, wie die  von Sharon“, erzählte die 66-Jährige in einem Interview. „Das hat mich so sehr gepackt, dass mein T-Shirt komplett von Tränen durchnässt war.“


 

Vergangenheitsbewältigung nach 50 Jahren, auch, wenn sich Robbies Rolle auf wenige Sätze beschränkt. Zum Leidwesen von Filmkritikern, die Robbie, immerhin Hauptdarstellerin in Filmen wie „I, Tonya“, unterrepräsentiert sahen. Tarantino, kritisierten sie, hätte die Frauenrolle zugunsten der Männerrollen, in dem Fall DiCaprio und Pitt, in den Hintergrund gedrängt – wie in vielen seiner Filme. Die quasi Leidtragende sprang ihrem Regisseur allerdings bei: „Die Rolle ist so angelegt, dass man sie auch ohne Text spielen hätte können“, sagte Robbie.

Warum Margot Robbie im Tarantino-Film nur wenige Sätze spricht

Regisseur Tarantino mit seiner Darstellerin Robbie bei den Filmfestspielen in Cannes

Vielleicht auch deshalb, weil Tarantino sein Lebenswerk, zehn Filme, noch nicht finalisiert hat und Robbie wohl auch im letzten Akt dabei sein will. Immerhin bewarb sie sich für eine Rolle bei Tarantino blind und schrieb dem Regisseur: „Ich liebe deine Filme und es wäre großartig, mit dir an einem Projekt zu arbeiten – egal an welchem.“ Tarantinos Einladung zum „Once Upon ...“-Casting kam prompt, gilt Robbie, wie einst Sharon Tate, als eine der talentiertesten Frauen in Hollywood: „Margot ist eine so perfekte Besetzung, dass ich keine zweite Wahl hatte.“

Warum Margot Robbie im Tarantino-Film nur wenige Sätze spricht

Enorme Ähnlichkeit: Sharon Tate im Original

Tarantino rückt Sharon Tates Leben einen Tag vor der Schreckenstat ins Rampenlicht. „Ich wollte sie als echte Frau zeigen und nicht als Opfer, deren Name sofort fällt, wenn es um die Manson-Morde geht.“ Trotzdem hätte auch Debra Tate lieber einen Film nur über ihre Schwester gesehen: „Nach dem Lesen des Skripts war mir aber klar, dass es vorwiegend um Leonardo DiCaprios und Brad Pitts Charaktere geht. Ich hätte mir gewünscht, Quentin hätte die „Sharon-Tate-Story“ erzählt, mit Margot in der Hauptrolle. Aber das ist nicht der Film, den er schrieb  – was ich akzeptiere.“

Kommentare