Am 31. 12. 2012 habe ich mir folgenden Vorsatz ins elektronische Stammbuch geschrieben:

„Ich glaube, ich werde 2013 genauso viel saufen, rauchen und tote Tiere essen, wie es mich freut, nicht mehr, nicht weniger. Ich werde genauso viel Unsinn reden, faul sein, Zeit vergeuden, grantig sein, wie es mir Spaß macht. Ich werde mich auch 2013 nicht in den Stau der Sinnsucher auf dem Jakobsweg einreihen, ich werde keinen Glückskurs belegen, ich werde um Astrologen, Wahrsager und andere Gehirnwäscher auch 2013 einen großen Bogen machen. Ich werde keine Bäume umarmen, weil ich nicht davon ausgehen darf, dass der Baum, der sich ja nicht wehren kann, dies wünscht. Ich werde keine Denkverbote akzeptieren und für ein gutes Lachen jederzeit Großmütter verkaufen. Ich werde auch 2013 tanzen wie wild, wenn auch nur in Gedanken. Ich werde weiterhin ich sein. Ich bin übrigens Zwilling, Assistent Meerschwein, Schlepplift im Hydrant.“

Ich glaube, ich habe diesen Vorsatz recht brav eingehalten. Für 2014 nehme ich mir vor: Mehr lachen, weniger Grant. Insofern werde ich gelbliche Wahrheitsbesitzer, Tugendwächter, Moralpolizisten großräumig umfahren, die Dogmatiker und Missionare, alle, die der Meinung sind, Lachen gehört verboten, weil die Welt so traurig ist und überhaupt viel mehr verboten gehört. Meine Freundin nennt diesen Menschenschlag „Ernsthosenkacker“: Man kann sie in all ihrer selbstzufriedenen Spaßbefreitheit z. B. auf Facebook besichtigen, wo sie sich im Glanz ihrer eigenen Askese sonnen. Dagegen ihr, die ihr die Fragen mehr schätzt als die Antworten, die ihr über alles lachen könnt, vor allem aber über euch selbst, die ihr einen guten, respektvollen Streit ebenso fein findet wie das anschließende „Let’s agree to disagree“: Mit euch würde ich gerne einen oder zwei trinken gehen.

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