Zähne auf den Zähnen

Behaarte Haare, Hundekotspender, Rindfleisch auf Schweinsknochen, Aquarienfische auf Essensgutschein.

Kolumnist ist natürlich ein komischer Beruf. Man darf sich mit Schlagzeilen beschäftigen, wie jener aus Österreich, in der von den „stark behaarten Achselhaaren“ von Miley Cyrus die Rede ist. Haare auf den Haaren? Was kommt als nächstes? Zähne auf den Zähnen? Die Welt wieder berichtete just zu Ostern vom „Kampf gegen Eibrecherbanden“. Eibrüche sind ja gerade in der Karwoche ein häufiges Problem. Und eine bayerische Lokalzeitung schrieb: „Es gibt Pläne in der Verwaltung, Hundekotspender aufzustellen.“ Eine gute Idee: Wer zum Beispiel Lust verspürt, den Haufen seines Hundes nicht wegzuräumen, aber gerade keinen Hund dabei hat, kann sich beim Hundekotspender ein frisches Trümmerl holen und listig auf dem Weg platzieren.

Noch lustiger dürfte aber der Beruf des Zoofachhändlers sein. Mein lieber Bekannter Thomas ist ein solcher und erlebt ständig höchst Skurriles. So fragte ihn unlängst eine Kundin, ob auf den Schweinsknochen Rinderfleisch drauf sei. Seine Antwort: Auf seinen Schweinsknochen würde grundsätzlich nur Schweinefleisch wachsen. Ein Kunde wieder wollte Pfotenschoner für seinen Hund, hielt einen davon hoch und fragte: Und das ist nur für eine Pfote? Ja, antwortete Thomas. Denn wenn sie beide Pfoten da hineinstecken, fällt der Hund auf die Schnauze. Das merkwürdigste Erlebnis hatte mein Bekannter aber mit einem Mann, der mit seinen Essensgutscheinen von einem Fisch-Lokal Aquarienfische bezahlen wollte – und nicht einsah, dass das unmöglich sei. Aber immerhin hat noch niemand versucht, seine Backhendl-Gutscheine bei Thomas gegen Wellensittiche einzutauschen.

Ob Thomas auch Hundstrümmerln zum Befüllen von Hundstrümmerlspendern verkauft, weiß ich nicht, ich glaube aber: schon.

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