Huber betrügt mich mit Maier

Was man beim Übersiedeln in alten Schubladen finden kann (Teil 1).

Das Interessante am Übersiedeln in ein neues Bürohaus ist ja das Ausräumen des alten. Unglaublich, was da alles aus längst vergessenen Schubladen zu Tage tritt. So fand ich eine Mappe aus den Jahren 1987 bis 1993, in die mein Großvater meine ersten Artikel eingeklebt hatte. Meine allererste Geschichte handelte von einer mysteriösen Todesserie in einem Hobbyclub. So mysteriös war die Todesserie übrigens gar nicht, das zentrale Hobby in diesem Club war der Konsum großer Mengen Alkohols, mehrere Mitglieder des Vereins hatten die Belastungsfähigkeiten ihrer Lebern überschätzt und waren innerhalb weniger Monate gestorben. Meine damalige Vorgesetzte drängte mich jedoch, zugunsten der Pietät und der Auflage von einem „geheimnisvollen Todesfluch“ zu schreiben.

Und ich fand eine Anekdote, die mir vor Jahren ein netter Leser gemailt hatte – irgendwie vergaß ich immer, sie ihnen zu erzählen. Also – am Wort ist der nette Leser. „Meine absolut liebste Klassenbucheintragung: Vertretungslehrer Müller, der unsere Klasse nicht kennt, will den Namen von einem Schüler wissen, der seiner Meinung nach den Unterricht stört. Schüler Huber: ,Maier heiße ich ... Herbert Maier!’. – Der Lehrer: ‚Also gut, Herr Maier, wenn Sie jetzt nicht sofort…’ – Darauf der RICHTIGE Schüler Maier: ,Waaas? Nein, das stimmt nicht, ich bin Herbert Maier!’ Der Lehrer: ,Also wie jetzt – wer heißt Maier?’ Huber und Maier beide: ,Ich!!!’ Darauf zeigt der RICHTIGE Schüler Maier dem Lehrer seinen Ausweis. Der Lehrer (schon sehr wütend): ,Das wird Konsequenzen haben! Was bilden Sie sich eigentlich ein, Herr Huber?’ Und jetzt die Pointe – die Klassenbucheintragung lautete tatsächlich, ich schwöre es: ,Huber betrügt mich mit Maier!’“ Um diese schöne Geschichte wäre es doch schade gewesen.

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