Building Geburtstagsbrücken

Ich finde den Aufwand, den sich der ORF heute wegen mir antut, fast ein wenig übertrieben.

Dass der ORF extra für mich einen monatelangen Countdown gemacht hat, das fand ich ja grundsätzlich sehr nett.

Ein eigenes Motto – „Building Bridges“ – mit einer dazugehörigen großen Kampagne hätte aber nicht unbedingt sein müssen. Dass die Gemeinde Wien nur mir zu Ehren die ganze Stadt putzen und reinigen ließ, gefällt mir aber sehr gut. Die große Party heute in der Wiener Stadthalle freut mich sehr, allerdings könnte man meinetwegen gerne das Singen weglassen. Und ich bräuchte auch nicht unbedingt 12.000 Gäste, zwei oder drei würden schon reichen – ich meine, die wollen ja auch alles was trinken und müssen ständig aufs Klo.

Als jetzt auch noch alle Medien seit Tagen über nichts anderes mehr berichtet haben als über meinen großen Tag, wurde es mir fast zu viel.

Insgesamt finde ich schon, dass Österreich ein bisschen viel Aufwand betreibt, extra für mich – 20 Millionen kostet der ganze Spaß angeblich, dabei hätten meiner Ansicht nach auch 17 oder 18 Millionen gereicht, um mich würdig zu feiern. Ich bräuchte auch keine 5.000 Steckdosen, 1.288 Lichtröhren und 1.500 Scheinwerfer, das wäre nicht gut für meine Stromrechnung, aber vielleicht könnte mir der ORF einen Techniker vorbeischicken, der die kaputte Lampe im Kinderzimmer repariert. Für die 20 Kilometer Kabel habe ich gar keine Verwendung, mein altes Verlängerungskabel funktioniert noch gut. Außerdem habe ich gewisse Sorgen, wie ich die 26 Kameras und 700 Mitarbeiter in meiner Wohnung unterbringen soll, von den 350 Lkw ganz zu schweigen.

Ich mag ja so ein Remmidemmi an sich gar nicht so gern, ich feiere lieber still und bescheiden.

Andererseits: Man wird ja nicht jeden Tag 47. Wie sagt der deutsche Satiriker Torsten Sträter so richtig? „Das Leben ist kurz, vor allem hinten.“

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