Trends: Kunst Stoff

Trends: Kunst Stoff
Wow, diese Kleider sind echte Kunstwerke. Designer und Labels von Céline bis Prada ließen sich für ihre Sommerkollektionen von moderner abstrakter Malerei, expressiver Pop-Art bis hin zu hipper Graffiti-Street-Art inspirieren oder legten auch gleich selbst Hand an den Pinsel. Very arty.

ALLES LEI(N)WAND

Ist Mode Kunst? Oder Kunst diesen Sommer einfach ganz stark in Mode? Egal, wie man es betrachtet, die Grenzen zwischen Art und Fashion sind grade ziemlich fließend. Wer hat da eigentlich bei wem stilmäßig Anleihen genommen?

  • Phoebe Philo liebt moderne Kunst. Die Céline-Designerin holte sich die Ideen für ihre expressiven Prints und verschlungenen Stoffapplikationen bei Sonia Delaunay – bekannt für bunte, ineinander verschnittene Kreisgebilde –, bei Brassaïs Graffiti-Schwarzweiß-Fotos aus den 1920er-Jahren und cooler Street-Art.
  • Jean-Charles de Castelbajacs krakelige Gesichter erinnern an den Kubismus, die kräftigen Pinselstrichlinien in Rot, Blau und Grün an die Primärfarbpalette des US-Künstlers Elsworth Kelly. Ist aber alles Original-Castelbajac, der Meister hat hier höchstpersönlich den Pinsel geschwungen.
  • Miuccia als Mäzenin. Signora Prada beauftragte für die aktuelle Sommerkollektion sechs junge Street-Artists und Illustratoren, die Gesichter auf den Kleidern, Mänteln und Röcken orientieren sich am Stil der „Murales“, großflächiger Wandgemälde mexikanischer Künstler aus den 1930er-Jahren, z. B. von Diego Rivera.
  • Karl Lagerfeld ließ für die Frühjahr/Sommer-14-Show extra eine Kunstgalerie aufbauen und die Models an XXL-Chanel-Objekten vorbeilaufen. Kein Wunder also, dass die pantonebunten Kleckse auf den Kleidern aussehen, als hätte ein Maler mal kurz am Stoff die Farben ausprobiert.

WIE TRÄGT MAN KUNST AM KÖRPER?

  • Abstrakte Krakeleien und Farbexplosionen kommen auf klassischen Silhouetten wie z.B. Shiftkleidern am besten zur Geltung.
  • Ein auffälliges Teil ist genug. Expressive Kleider/Röcke/Pullis/Mäntel brauchen schlichten Hintergrund, sprich: Accessoires in Schwarz, Weiß oder Nude.
  • Bürotauglich? Ja, sofern man im Kreativbereich tätig ist. Je stilkonservativer das Umfeld, desto weniger „arty“ das Outfit. Lieber mit „kunstvollen“ Armreifen, Clutches oder Schuhen Akzente setzen.
  • Kunstmarktprofi oder Muse? Die Frisur macht den Unterschied – streng und sleek oder verhuscht verwuschelt. Eine Typfrage.

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