Deutsche Lehrerin verliert nach "Dschungelcamp" ihren Beamtenstatus

Nathalie Volk lächelt in die Kamera
Die Mutter von Teilnehmerin Nathalie Volk flog trotz Krankenstands mit ihrer Tochter zu Dreharbeiten nach Australien.

Wegen ihrer "Dschungelcamp"-Reise nach Australien verliert die Mutter der Show-Teilnehmerin Nathalie Volk (22) ihren Beamtenstatus. Das hat das niedersächsische Oberverwaltungsgericht am Dienstag in letzter Instanz rechtskräftig entschieden. Die Lehrerin hatte ihre Tochter 2016 zu RTL-Dreharbeiten begleitet und sich dafür eine Krankschreibung erschlichen.

Im Strafverfahren wurde sie dafür bereits rechtskräftig verurteilt. Am Dienstag ging es im Disziplinarverfahren um die endgültige Entfernung aus dem Beamtenverhältnis, wie von der Landesschulbehörde angestrebt. Die 50 Jahre alte Pädagogin hatte Berufung gegen eine entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Lüneburg eingelegt. "Die Beklagte hat ein sehr schweres Dienstvergehen begangen", fasste der Vorsitzende des dritten Senats, Hans-Jochen Schmidt, in der Urteilsbegründung zusammen. Die Frau sei im Jänner 2016 dem Dienst schuldhaft ferngeblieben.

Pädagogin versucht sich rechzufertigen

"Sie verliert mit dem Urteil von heute ihre Pensionsansprüche", sagte Bianca Trogisch, Sprecherin der Landesschulbehörde in Lüneburg: "Mit dem Ende des Monats Dezember wird die Zahlung der Bezüge eingestellt." Zuletzt bekam die vom Dienst suspendierte Lehrerin die halben Bezüge, rund 2.100 Euro netto. Nach dem Urteil muss sie auch für die Prozesskosten aufkommen.

Das Vertrauen ihres Dienstherrn und der Allgemeinheit sei verloren, hatte auch das Verwaltungsgericht Lüneburg im April befunden. In einem Schreiben hatte sich die Pädagogin entschuldigt. Auch wenn der Befund im Attest nicht gestimmt habe, sei sie doch krank gewesen. Die Lehrerin erschien am Dienstag nicht zur Verhandlung. Ihr bliebe nach Angaben eines Gerichtssprechers nun nur noch der Gang zum Bundesverfassungsgericht, sollte sie ihre Grundrechte verletzt sehen. Der Anwalt der Frau wollte nichts zum weiteren Vorgehen sagen.

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