Salz & Pfeffer: Wein & Co Jaso

Vor genau 15 Jahren eröffnete Heinz Kammerer seine damals spektakulärste Wein & Co-Filiale: gleich beim Stephansdom und mit deutlichem Schwergewicht auf Weinbar, sogar gekocht wurde ein bisschen. Es dauerte nicht lang, da war die „Jaso“ die heißeste Weinbar der Stadt. Im vergangenen halben Jahr wurde völlig neu konzipiert, 2,5 Euro-Millionen wurden investiert, die Weinverkaufsfläche dramatisch vergrößert und in den Keller verlegt, das Erdgeschoß gehört nun gänzlich der Gastronomie – eine Art futuristische Brasserie in Sichtbeton, mit Oberlichte, Bacchus-Fresken und offener Küche. Apropos Küche, die hat sich ganz schön geändert. „Eine jahrelange Suche ist vorbei“, sagt Kammerer: Das Hauptaugenmerk gehöre nun der österreichischen Küche. Und nicht nur das, „Geschmäcker der Kindheit“ sind das Thema, vom Frühstück bis zur späten Gulaschsuppe. Die Küchenchefs Martin Kammlander und Simon Siebdrath veredeln da etwa einen „Gabelbissen“ – Hering, etwas Mayonnaise, Wachtelei und Tomaten-Gelee, in der Sardinendose serviert (9,– €). Außerdem Pikant-Leberkäse, frisch aus dem Rohr, gebackene Apfelringe, gebrannter Milchreis, fallweise Brösel-Karfiol oder Augsburger mit Rahmfisolen – so schmeckt Glück. Mittags und abends dann die dezent modernisierte Wiener Küche, gebackenes Kalbries mit Sellerie, Radieschen und Senfdressing, leicht und köstlich (19 €), lauwarme gesurte Kalbszunge mit wirklich phänomenalem Erdäpfel-Mayonnaise-Salat (13 €) oder im Ganzen gebratenes, gefülltes Stubenküken. Sonntags gibt’s ab 12 Uhr den Braten, auch an Take-away ist gedacht und dass man jeden Wein aus dem Shop um acht Euro Aufschlag im Lokal bekommt, ist schlichtweg sensationell.
Der beste Wein & Co, den es je gab.

Wein & Co Jaso,
Wien 1, Jasomirgottstr. 3-5,
Tel: 050/706-3122,
Mo-Fr 8-2, Fr, Sa 9-2,
www.weinco.at

florian.holzer@kurier.at