Salz & Pfeffer: Paco

Salz & Pfeffer: Paco
Diese Tapas Bar will modern sein - eine Art Tapas Bar 2.0. Zu jammern gibt es - eigentlich - gar nichts.

Spanische Tapas-Lokale waren vor ungefähr zehn Jahren ungeheuer angesagt, das ebbte dann aber wieder ab. Kein Grund für Patrick Troger, der schon zwei Jahre Restaurantleiter bei Do & Co am Stephansplatz war, die Sache mit den spanischen Kleingerichten neu zu starten. Sein Ziel war es aber, das Tapas-Lokal von jeglicher Rustikalität zu befreien, „eine Art Tapas-Bar 2.0“, wie er meint. Und das gelang mit dem hellen Ambiente seines „Paco“, der endlos langen Marmor-Bar, der großen, offenen Küche und nicht zuletzt dem abstrakten Schweinekopf an der Wand, den ein ungarischer Künstler gestaltete, auch ganz gut. Bei den Tapas bleibt das „Paco“ auf sicherem Terrain, wenngleich man versucht, dank bester Zutaten das qualitative Spektrum nach oben auszuloten. Bei der „Degustación de Ibéricos“, einer Art Brettljause vom Iberico-Schwein, kommen Lomo (luftgetrockneter Lungenbraten) und Chorizo vom Eichel-gefütterten Schwein, Salami, etwas Käse und dann der legendäre, handgeschnittene, nussige Schinken aufs Brett (12/24 €). Die „Chipirones“, frittierte Mini-Kalamari, haben den perfekten Biss und sind knusprig ohne Ende – großartig (8,50 €); die berühmte Erdäpfel-Zwiebel-Eierkuchen-Tortilla wird frisch gemacht. Das ist selten, aber immerhin ist die Köchin aus Madrid und weiß, was sie tut. Kabeljau mit zart paprizierten Bohnen und frittierten Zucchinistreifen gelingt erstklassig (15 €), der stundenlang geschmorte, ausgelöste Ochsenschwanz mit violettem Erdäpfelpüree ist nahe an der Perfektion (8,50 €). Will man – ganz nach Tapas-Tradition – viele Gerichte probieren, muss man allerdings in der Gruppe kommen, die Portionen sind so groß, dass man nach zwei Gerichten satt ist – Jammern auf hohem Niveau.

Paco, Wien 9, Pichlerg. 1
Tel. 01/890 37 85 Di-Sa 12-14.30 und 18-23
www.pacorestaurant.at


Max.
Küche 27 35
Keller 6 10
Service 15 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 15 20
Familie 3 5
79 100

florian.holzer@kurier.at

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