Florian Holzers Restauranttest: Das Bootshaus
Eigentlich hätte das jüngste Projekt der Kaffeehaus-Dynastie Querfeld („Café Landtmann“, „Café Museum“ und andere) ja schon vor einem Jahr fertig werden sollen. Der Umbau des Alte-Donau-Klassikers „Neu Brasilien“ in ein modernes Themen-Restaurant gestaltete sich jedoch schwierig: Bauverbot im Sommer, umfangreiche Verhandlungen mit den Anrainern und schließlich der desolate Zustand des ursprünglichen Gasthauses. Ein Jahr lang wurde die traumhafte Terrasse als „Pop up“ bespielt, vor drei Wochen war es dann endlich so weit: Das alte „Neu Brasilien“ wurde zum neuen „Das Bootshaus“. Viel Holz, weiß getüncht, Parkettboden, zahlreiche Pokale und alte Rudersport-Fotos, sogar zwei Boote hängen im offenen Dachstuhl – das „Bootshaus“ vermittelt durchaus „New England“-Atmosphäre. Das trifft auch auf die Speisekarte zu. Es gibt Clubhaus-Sandwiches, „body peeled prawns“ vom Grill, „Honey & Lime Salad“, Fish & Chips und ein paar Steaks auch noch. Vor allem aber Fisch, wobei Bachforelle, Wildkarpfen, Hecht und Wels leider Pause haben, zumindest vorerst. Die drei gebratenen Sardinen „Bretagne“ mit Grill-Zitrone überzeugten noch nicht so ganz, sehr weich (11,90 €), die Safran-Fischsuppe bot eine Fülle von Seafood als Einlage, allerdings auch reichlich Obers (12,90 €), Fish & Chips – aus mächtigen Kabeljau-Schnitten, knusprig gebacken und von Erbsen-Püree, Limetten-Mayonnaise und knusprigen Pommes begleitet – gelangen dafür nahezu perfekt (13,90 €). Schade, dass es an der Alten Donau ein uriges Gasthaus weniger gibt, aber gut, dass es zu so einem Restaurant wurde.
Das Bootshaus
Wien 22, An der Unteren Alten Donau 61,
Tel: 01/241 00 811,
Mo-Fr 11.30-23, Sa, So, Fei 9-23,
www.dasbootshaus.at
Bewertung:
Küche: 26 von 35
Keller: 4 von 10
Service: 14 von 15
Atmosphäre: 15 von 15
Preis/Wert: 15 von 20
Familie: 5 von 5
Gesamt: 79 von 100
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