Florian Holzers Restauranttest: Abby
Was ist das Erfolgsgeheimnis von Do & Co? Die Tatsache, dass für jeden was dabei ist. Bei Do & Co wird seit nun 30 Jahren ein nur unwesentlich veränderter Mix der populärsten Gerichte der österreichischen und französischen Küche geboten, garniert mit ein bisschen Thai, Mittelmeer und natürlich Sushi. Abdullah Gencer war von Anfang an als Küchenchef dabei, nun eröffnete er gemeinsam mit seiner Frau und seinem Bruder sein eigenes Lokal namens Abby. Dafür wurde das frühere „Kiang“ mit ein paar Farb-Akzenten versehen (was das Loos-Preis-prämierte Design von Architekt Helmut Richter nicht unbedingt verbesserte), küchenmäßig gibt man ein der Do & Co-Mischung sehr ähnliches Programm, nur weniger exklusiv und auch einigermaßen günstiger. Crispy Prawns, zum Beispiel, Garnelen in knusprigem Backteig, werden statt mit Trüffel-Yuzu-Dressing wie beim Lehrmeister hier mit Cocktailsauce mariniert, dafür ist der Salat dazu getrüffelt (10,50 €). Auch den Do & Co-Klassiker Gebackenes Ei auf Cremespinat oder das Kalbsbutterschnitzel gibt es hier um ein Drittel billiger, warum für die eher geschmacksneutralen Chicken-Frühlingsrollen 10,50 Euro verlangt werden, bleibt allerdings rätselhaft. Vielleicht weil auch hier getrüffelter Salat dabei ist. Beef Bulgogi schließlich erweist sich als eine Art Taco, diesmal mit getrüffeltem Rotkraut (10,50 €), die Sushis haben Supermarkt-Niveau. Im Flugzeug oder im Speisewagen wäre man über derartiges Essen sicher froh, auf der Landstraßer Hauptstraße, einer der aktuell boomenden Gastro-Zonen Wiens, ist das allerdings ein eher schwacher Auftritt.
Abby,
Wien 3, Landstraßer Hauptstr. 50,
Tel: 01/348 09 08,
Mo-So 11-23
Bewertung:
Küche: 24 von 35
Keller: 5 von 10
Service: 12 von 15
Atmosphäre: 13 von 15
Preis/Wert: 14 von 20
Familie: 3 von 5
Gesamt: 71 von 100
florian.holzer@kurier.at
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