Salz & Pfeffer: Petz im Gusshaus

 

Manchmal passieren wunderbare Dinge. Etwa wenn Christian Petz, den man gefahrlos als einen der besten Köche des Landes bezeichnen darf, ein Lokal übernimmt, das in den vergangenen zwanzig Jahren zwar existierte, man davon aber nicht viel bemerkte. Und es mit ein paar Handgriffen in einen Platz umfunktionierte, in dem es nun endlich wieder diese Dinge zu essen gibt, die den Meinl am Graben einst zu den besten Plätzen des Universums machten, und die uns auch winters zu einem mit Plastikplanen bespannten Badeschiff am Donaukanal pilgern ließen. Weil das eben so gut ist, was der Mann kocht. Weil er auf Schnörkel und Kapriolen ebenso verzichtet wie auf hochpreisige Prestige-Produkte. Weil Christian Petz mit seiner Küche niemandem etwas beweisen muss oder will, weil er hier eine Karte vorlegt, die ungefähr zu hundert Prozent dem entspricht, was man derzeit gerade essen will (eine sehr subjektive Empfindung, schon klar). Also etwa ein Beef tatar, das perfekt abgeschmeckt und mit Schweinsschwartel-Crackern kombiniert ist (12 €); oder eine erfrischend scharf gewürzte Grünerbsensuppe nach Thai-Style, die auch – der lackierte Aal war gerade aus – mit Garnelen grandios schmeckte (7 €). Und erst dieser Pfeffer-Karpfen (14 €), oder die Kutteln mit Crabcake (12 €) oder die Milz-Agnolotti (12 €). Herrlich! Und das Spanferkelstelzen-Krenfleisch erst (19 €). Der Kampf um die Plätze wird sich lohnen.

Petz im Gußhaus, Wien 4, Gußhausstr. 23, ☎ 01/504 47 50, Di-Sa 11.30-24, www.gusshaus.at

Max.
Küche 29 35
Keller 7 10
Service 14 15
Atmosphäre 11 15
Preis/Wert 17 20
Familie 3 5
81 100

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