Salz & Pfeffer: Opus

Salz & Pfeffer: Opus

Staatsleute, Monarchen, Künstler, Rockstars. Das Imperial im ehemaligen Palais Württemberg ist gewissermaßen die erste Hotel-Adresse des Landes. In dessen Restaurant aber stets eher die noble Fadesse als sonst etwas praktiziert wurde. Nun baute man Wiens traditionsreichstes Luxushotel ein halbes Jahr lang um, und entgegen der Ankündigung, das Thema „Fine Dining“ sein lassen zu wollen, wurde der frühere, von Josef Hoffmann gestaltete und bisher kaum genutzte Clubraum zum Restaurant „Opus“. Mit den Original-Nussholz-Verkleidungen aus den 1930er-Jahren, Kristall-Lustern, Spiegeln, Carrara-Marmor, Sitzbänken aus feinstem Leder – klassische Grandezza allerfeinsten Stils. Für die Küche ist der junge Stefan Speiser verantwortlich, der hier drei Menüs vorlegt, die den Ansprüchen des Hauses nicht nur gerecht werden, sondern spannend sind, ambitioniert, weit weg von der Beliebigkeit anderer Hotel-Restaurants. Sellerie-Variation mit Suppe und einem luftigen Flan mit geräuchertem Truthahn als Gruß aus der Küche, Kalbsbries mit Lauch, Kerbel-Fond und viererlei Champignon (Späne, Paste, geschmort, roh gehobelt), ganz groß, fast wie bei Silvio Nickol (Koch des Jahres 2014). Das Mühlviertler Rind – rosa gebratenes Filet und ein herrlich mürbes geschmortes Backerl – kommt sogar mit fünf verschiedenen Mais-Variationen. Übrigens entspricht das Preisniveau der Adresse, als Menü (4gg 53-71 €) kommt der Luxus aber in Griffweite.

Restaurant Opus, Hotel Imperial, Wien 1, Kärntner Ring 16, ☎ 01/501 10 389, Mo-So 18-24, www.restaurant-opus.at

Max.
Küche 30 35
Keller 8 10
Service 15 15
Atmosphäre 14 15
Preis/Wert 13 20
Familie 1 5
81 100

Kommentare