Salz & Pfeffer: Meinl am Graben
Das Restaurant im Meinl am Graben ist wieder da. Also eigentlich war es ja nie weg, wurde aber seit dem Abgang von Küchenchef Joachim Gradwohl – zu Recht – weniger beachtet. Seit einigen Wochen ist jetzt ein Team am Werken, das den Eindruck vermittelt, die einstige Position wieder erreichen zu wollen: Alexander David war unter Joachim Gradwohl Sous-Chef und auch der neue Restaurantleiter Michael Wiesinger hatte hier dem Sommelier-Dreamteam rund um Hermann Botolen angehört, bis er sich vor zehn Jahren selbstständig machte. Die aktuelle Strategie sieht folgendermaßen aus: Business-Menü zum Gourmet-Kampfpreis, abends eine kleine Karte mit internationalen Klassikern (die noch etwas differenzierter werden könnte) und ein Menü, das allerdings schon Größe erkennen lässt. Die Terrine von der Bio-Gänseleber mit Räucheraal von der Standard-Karte war schlicht und ergreifend grandios, ein Beweis, wie gut (aber halt leider auch teuer) ungestopfte Gänseleber sein kann (25 €). Das Menü bietet etwa roh mariniertes Kalbsfilet mit Robiola, Marchfelder Artischocken und selbst angesetztem Trüffelöl, mit feiner Hand gekocht, ausgezeichnet. Oder hinreißende Ochsenschwanz-Ravioli mit Kürbis im Ochsenschwanzsud (Menü 4gg 67 €). Und Überraschungen gibt’s wie seinerzeit unter Christian Petz auch wieder: etwa eine ganze Kalbsstelze aus dem Rohr, mit roten Rüben und Kalbskopf-Ragout, unglaublich gut. Die Weinbegleitung schöpft aus einer der besten Weinkarten des Landes. Und wenn man Freude an großartigen Weinen hat, lohnen die 39 Euro auf jeden Fall.
Meinl am Graben, Wien 1, Graben 19 (abends Naglerg. 1), ☎ 01/532 33 34-6000, Mo-Fr 8-24, Sa 9-24, www.meinlamgraben.at
Max. | ||
Küche | 31 | 35 |
Keller | 9 | 10 |
Service | 15 | 15 |
Atmosphäre | 14 | 15 |
Preis/Wert | 15 | 20 |
Familie | 2 | 5 |
86 | 100 |
Mehr Restaurant-Tipps im Tafelspitz 2014!
Kommentare