Salz & Pfeffer: Heurigenrestaurant Thurn

Gastronomie, Lokal, Restaurant, Heurigenrestaurant Thurn, 1130 Wien, Firmiangasse 8, www.thurnwien.at

Auch Ober St. Veit war einmal ein Heurigenort, und selbst wenn es in dem Hietzinger Nobel-Vorort längst keinen Rebstock mehr gibt, ein paar Heurigenlokale haben sich gehalten. Das ehemalige „Weinfassl“ zum Beispiel, das in den vergangenen Jahren vor allem wegen häufigen Besitzerwechsels auffiel. Ob sich das mit der Neuübernahme durch den Immobilienentwickler Arnold Thurn ändert, wird man sehen. Außer einem neuen (und etwas kargen) Anstrich erhielt das Heurigen-Restaurant aber vor allem einen neuen Koch, und der ist definitiv nicht irgendwer: Erich Pucher zählte rund um die Jahrtausendwende zu den besten Köchen der Steiermark. Mit bis zu drei Hauben wurde er von Gault Millau bewertet. Das macht neugierig. Umso frustrierender, wenn sich die Karte des „Thurn“ genauso liest wie bei allen anderen Heurigenrestaurants. Carpaccio vom geräucherten Schweinehals mit Erdäpfeldressing, Vogerlsalat, Kernöl und Kren klingt zumindest spannend. Es war dann eh guter Selch-Aufschnitt mit cremiger Marinade (8,50 €). Und das Sulzerl vom Gansl auf Berglinsen ließ Vorfreude aufkommen, war dann aber nicht mehr als eine tadellose Sulz ohne besonderes Gansl-Aroma, dafür wieder mit Kren, Kernöl und Vogerlsalat (8,20 €). Die aromatisch dezente Murauer Gemüselasagne sah zumindest toll aus (9,50 €), das ausgelöste Sulmtaler Backhenderl war guter Durchschnitt. Und dass das Huhn zwar (angeblich) aus dem Sulmtal stammte, aber kein „Sulmtaler“ war (eine alte Rasse, sehr selten, sehr gut, sehr teuer), bringt auch nicht gerade Pluspunkte (13 €). Okay, die meisten Zutaten sind bio. Aber reicht das?

Heurigenrestaurant Thurn, Wien 13, Firmiang. 8, ☎ 01/877 95 40, Di-Sa 11-23, So 11-15, www.thurnwien.at

Max.
Küche 24 35
Keller 6 10
Service 13 15
Atmosphäre 9 15
Preis/Wert 14 20
Familie 4 5
70 100

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