Salz & Pfeffer: Der Fuchs und die Trauben

 

Ging es in Österreichs Gastronomie bisher um „Tapas“, war recht schnell klar, womit man da zu rechnen hat: mit den Fleischbällchen Albondigas, mit Garnelen und Knoblauch, mit in Rioja gebratenen Würstchen, mit Manchego-Käse und spanischem Rohschinken. Eh wunderbar, aber halt immer das Gleiche. Die zwei Brüder Ken und Patrick Reitermayer dachten das Prinzip der spanischen Kleingerichte da jetzt einmal weiter. Sie kombinierten nicht zu toppende spanische Klassiker wie die gebratenen Mini-Paprika Pimientos de Padrón oder Croquetas (Erdäpfel-Käse-Kroketten) mit ein paar Highlights venezianischer Happen („Bacaro“), mit kleinen Köstlichkeiten aus der maghrebinischen Küche wie Tabouleh und Zigarettenbörek und schließlich noch ein bisschen was Asiatischem.

Klingt konfus? Ist es aber nicht. Im Gegenteil: Diese Mischung in Kombination mit stimmungsvoller Musik, gut gemachten Cocktails, recht interessanten Weinen und geschmackvoll unaufgeregtem Design schafft im jungen „Der Fuchs und die Trauben“ eine dichte Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Wenn man dann noch Glück hat – und die gebratenen Gyoza (chinesische Teigtaschen mit Fleisch und Gemüse) sind noch nicht aus (4,90 €), oder der gegrillte Oktopus auf Beluga-Linsen zergeht auf der Zunge (5,90 €) oder die mit Ziegenkäse, Mandeln und Erdäpfeln gefüllte Piquillo-Schote steht auf der Karte (3,90 €) –, dann kann das ein sehr entspannter Abend werden. Ein bisschen laut ist es in dem Lokal zwar, aber das ist es in den neuen, coolen Tapas-Lokalen in Barcelona ja auch.

Der Fuchs und die Trauben, Wien 7, Kandlg. 16, ☎ 01/231 39 17, Di-Sa 17-1, www.derfuchsunddietrauben.com

Max.
Küche 26 35
Keller 5 10
Service 14 15
Atmosphäre 12 15
Preis/Wert 18 20
Familie 3 5
78 100

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