Salz & Pfeffer: Das Dreieck

 

Die Wirtshaus-Renaissance wird in Wien ja so ungefähr alle zweieinhalb Jahre proklamiert. Angesichts solcher Wiedereröffnungen wie jener des Friedensrichters (Leopoldstadt), des Gusshaus unter Christian Petz (Wieden) oder eben des ehemaligen Steger’s im Weißgerberviertel ist man geneigt, an eine solche wirklich zu glauben. Letzteren übernahmen vorigen September nämlich drei ehemalige Mitarbeiter des Prater-Gasthauses „Eisvogel“ und renovierten das doch eher vergessene Eckbeisl in einem verlassenen Grätzel zu einem liebreizenden Gasthaus mit schwerem Mobiliar, originaler Lamperie und nahezu vollständig erhaltener Schank.

Und weil sie zu dritt waren, das Lokal im dritten Bezirk liegt und die Hausnummer 3 ist, nannte man es „Das Dreieck“. Okay, der Koch wechselte inzwischen zwar, die Philosophie blieb aber gleich: beste, frische Zutaten, kleine Karte, alles selbst gekocht. Und was soll man sagen – die Grammelknödel erfreuen Auge wie Gaumen, flaumiger Teig, knusprige Fülle, süß-saures, sämiges Sauerkraut mit Speck, nahezu perfekt (6,50 €), das Paprikahendl war saftig, Sauce und Nockerln großartig (11,50 €), die geröstete Kalbsleber (mit wunderbarer Zwiebelsauce) derart gut auf den Punkt gebraten, wie leider nur selten (15,90 €). Und schließlich beim buttrig-flaumigen Apfelschmarren mit Zwetschkenröster stand fest: ein Lokal, auf das sich alle Wiener einigen können.

Das Dreieck, Wien 3, Untere Viaduktg. 3, ☎ 01/710 54 70, Di-Fr 11-15, Di-Sa 18-22, So 11-22, www.dasdreieck.at

Max.
Küche 27 35
Keller 5 10
Service 14 15
Atmosphäre 11 15
Preis/Wert 17 20
Familie 3 5
77 100

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