Salz & Pfeffer: Da Vinci

 

Franco Andolfo. Der vor zwei Jahren verstorbene austro-italienische Entertainer mit dem Velden-Charme hatte viele Fans. Und einer von ihnen baute dem Maestro 1999 sogar ein 650 Quadratmeter großes Restaurant samt Club in der Wiener Innenstadt, in dem Andolfo wirken hätte sollen. Das passierte aber irgendwie nie. Das riesige, prunkvoll ausgestattete Lokal fungierte als Pizzeria und Nachtclub – und geriet in Vergessenheit.

Nasan Felemon, Besitzer einer florierenden Pizzeria in Ottakring, übernahm das Lokal vor zwei Monaten, man renovierte, ohne die ein wenig skurrile Gestaltung zu verändern. Und engagierte Star-Koch Harald Riedl, der zuletzt im „Dom Beisl“ für recht hohe Wertungen sorgte. Einstweilen bekocht Riedl nur die „Trattoria“ mit italienischen Standards auf hohem, aber nicht übertriebenem Niveau, „und wenn jemand Spaghetti Bolognese will, dann bekommt er die besten Spaghetti Bolognese, die es gibt“, so Riedl, „weil nur Gourmet-Küche geht heute nicht mehr.“ Die soll es dann demnächst im Ristorante mit Kronleuchter und eigenem Eingang geben, ebenso wie eine Bar im Keller.

Der marinierte Oktopus war jedenfalls schon tadellos (11,90 €), die Antipasti waren frisch und hübsch anzusehen (9,90 €), die Tomatensauce zu den Spaghetti mit gebratenen Garnelen schmeckte nach dem namensgebenden Gemüse (gar nicht so häufig!), ein kleiner aromatischer Kick fehlte vielleicht noch (16,90 €). Das Kotelett vom Duroc-Schwein saftig und mit kernigem Biss, cremige Polenta dazu, fein (22 €). Ob gute Küche allerdings reicht, um diesen Dampfer flott zu bekommen, wird man sehen.

Da Vinci, Wien 1, Johannesg. 27, ☎ 01/512 82 82, Trattoria Mo-So 11-24, www.davinci.wien

Max.
Küche 26 35
Keller 7 10
Service 12 15
Atmosphäre 9 15
Preis/Wert 15 20
Familie 3 5
72 100

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