Salz & Pfeffer: Zum Wohl

Lokale, die auf Zutaten verzichten, die viele gerade nicht zu vertragen glauben, schießen derzeit nur so aus dem Boden. Laktosefrei, glutenfrei, Low Carb, vegan, gerne auch alles zusammen und dann sogar noch „raw“, also nicht erhitzt. Umso angenehmer, wenn ein Lokal es so angeht wie das neue „Zum Wohl“ – entspannt, unverkrampft, pragmatisch. „Wir wollen einfach ein Lokal machen, in dem das Angebot für alle gleich gut ist“, erläutert Christina Schmidbauer ihren Zugang. Sie und ihr Mann Albert, Besitzer eines Unternehmens für Nahrungsergänzungen, arbeiteten zwei Jahren an dem Konzept eines „niederschwelligen“ Gasthauses, in dem sich Vegetarier, Veganer, Flexitarier (solche, die gerne auch Fleisch essen, wenn es ihren Ansprüchen an Haltung und Qualität entspricht) sowie Menschen mit Laktose- oder Gluten-Unverträglichkeiten gleich wohl fühlen. Und das ist, muss man sagen, ganz schön gut gelungen: Das Design erinnert an eine moderne Version des Wirtshauses, das Bier wurde von der Bio-Brauerei Gusswerk glutenfrei gebraut, der Wein ist Histamin-arm. Und der marinierte Spargel mit Gemüsevinaigrette und gebackenem Ei eben trotzdem sehr gut (13,50 €). Den hervorragend marinierten Erdäpfel-Käferbohnensalat mit Kernöl und Vogerlsalat kann man mit oder ohne Speckchips bekommen (4,90 €) und das Paprikahenderl bringt Küchenchef Patrick Lechner makellos auf den Teller – an die glutenfreien Nockerln aus Teff- und Reismehl gewöhnt man sich rasch (14,50 €). Unhysterisch und gut gekocht, die seltene Ausnahme unter den vielen Verträglichkeits-Lokalen.

Zum Wohl, Wien 6, Stumperg. 61, ☎ 01/595 31 66, Mo-So 8-24, www.zumwohl-gastro.com

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