Waldness im Almtal: Wie der Wald riecht, schmeckt und heilt
Waldness, ein neues und doch so naheliegendes Urlaubsmotto. Im Almtal kann man durch den Wald wandern, darin baden, oder einem klugen Freund der Bäume lauschen.
Eigentlich ist ein Schulbesuch nicht unbedingt etwas, was man auf einem Urlaub freudig einplant, aber Fritz Wolfs Waldschule geht ohnehin nicht nach einem gewöhnlichen Lehrplan vor. Zu lernen aber gibt es mehr als genug. Ein Interview mit einer immerhin 200-jährigen Eibe haben wir geführt, an Erde gerochen und darin herumgegraben, bis wir begriffen haben, was für ein einzigartiges biologisches Universum in so einer Handvoll Walderde steckt.
Ein Herr Waldbotschafter sei dieser Fritz Wolf, verrät einem das Internet. Und wenn man den etwas pompösen Titel auf das herunterbricht, was er eigentlich bedeutet, dann hat der rüstige Siebziger tatsächlich eine Botschaft mitzuteilen, eine Botschaft, die sich nicht auf ein paar Sätze verknappen lässt, die man am besten begreift, wenn man mit dem Förster und Lehrer von mehr als tausend Waldpädagogen durchs Dickicht der Wälder im Almtal streift. Da erfährt man viel von der Heilwirkung des Waldes, von den chemischen Substanzen, mit denen sich die Bäume verständigen, und von der stärkenden Wirkung dieser Substanzen auf unsere Abwehrkräfte.
Aber um all diese graue Theorie, all dieses halbwissenschaftliche Wortgeklingel, geht es eigentlich nicht in Fritz Wolfs Waldschule und auch nicht bei dem ganzen Waldness-Programm, das dem Besucher im Almtal geboten wird. Es geht um eine Begegnung mit dem Wald, die uns oft viel zu ehrgeizigen Wanderamateuren alleine nicht so leicht glückt. Denn dafür braucht es nicht nur die Muße, die in diesem Waldness-Paket steckt, sondern vor allem waldkundige Menschen wie Fritz Wolf. „Waldness-Coaches“ nennt man die jetzt auf einmal. Aber so neumodisch dieses Wort auch sein mag: Das Wissen und die Geschichten, die man von Sabine oder Christoph auf dem Weg durch den Wald erfährt, ist ohnehin uralt und vielleicht gerade deshalb so wertvoll.
Natürlich gehören zu so einem Rundherum-Waldness-Urlaubspaket, das man hier im Almtal, aber auch am benachbarten Traunsee anbietet, jede Menge Attraktionen. Man kann sich etwa auf einem aufblasbaren Sitzsack mitten in den Wald, oder auf eine Lichtung setzen und die Zeit mit nichts als Lauschen, Riechen oder Dösen verbringen. Es gibt Waldmassagen, bei denen man mit Tannenzapfen und den dazugehörigen ätherischen Ölen bearbeitet wird und es gibt natürlich auch immer wieder ein Stück Wald zu essen oder zu trinken.
Und apropos uraltes Wissen, den köstlichen Maiwipferlschnaps, den man etwa im Hochberghaus hoch droben über dem Almtal ausschenkt, den hat meine Oma schon aus der Sommerfrische mitgebracht. Die neue Waldness ist also eine Wiederbegegnung mit etwas sehr Altem und Wertvollem, auf das man sich aber ruhig wieder einmal einlassen kann. Oder, in den Worten des Herrn Waldbotschafters: „Dass der Wald ein Therapieraum ist, das wissen wir seit ewig und drei Tag.“
Unterkunft
Der Hois’nwirt liegt am Ostufer des Traunsees, also abseits des Trubels, direkt am See und direkt unter dem Traunstein. Von dort aus kann man zu Fuß zu den schönsten Badebuchten des Traunsees gelangen. Gut geführtes Traditionshaus mit herrlichem Gastgarten und Zimmer mit Frühstück ab 80 Euro. hoisnwirt.at
Ausflug
Auf dem Weg vom Traun- see ins Almtal kommt man an einem der schönsten Bergseen der Region vorbei, dem Laudachsee. Den Blick auf den See genießt man am besten von der Ramsaualm aus, bei einem „Schlampigen Obstrahmstrudel“, einer köstlichen Variante des Milchrahmstudels.
Infos: traunsee-almtal. salzkammergut.at
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