Mund-zu-Mund-Beatmung verboten: Neue Regeln auf Italiens Stränden

Mund-zu-Mund-Beatmung verboten: Neue Regeln auf Italiens Stränden
Sport und Gruppenspiele nicht erlaubt. Viele Strände derzeit noch gesperrt, Verbot wird aber vielerorts gebrochen.

Die italienische Regierung hat den Badeanstalten grünes Licht für den Neustart am kommenden Montag gegeben, allerdings mit strikten Vorsichtsmaßnahmen. Zwischen den Sonnenschirmen muss ein Abstand von 4,5 Meter eingehalten werden. Zwischen den Reihen von Liegestühlen muss die Distanz fünf Meter betragen. Badegäste müssen Atemschutz tragen, bis sie ihren Liegestuhl erreichen.

Desinfizieren

Mund-zu-Mund-Beatmung verboten: Neue Regeln auf Italiens Stränden

Eine Sonnenliege auf einem Strand in Jesolo wird desinfiziert.

Duschen und Toiletten werden besonders gründlich desinfiziert werden müssen, geht aus den von der Regierung mit Experten entworfenen Vorsichtsmaßnahmen hervor. Mit Einbahnwegen soll der Kontakt zwischen Menschen aufs Minimum reduziert werden.

Gruppenspiele verboten

Sport und Gruppenspiele am Strand sind verboten. Aufseher werden dafür sorgen, dass vor allem Kinder die Abstandsregeln einhalten. Swimmingpools in den Badeanstalten müssen als Vorsichtsmaßnahme gegen die Verbreitung von Covid-19 geschlossen bleiben.

Bademeister-Erlass: "Verbot zu ertrinken"

Bademeister werden bei Rettungsaktionen nicht auf Mund-zu-Mund-Beatmung zurückgreifen können. Sie sollen lediglich die Atmung der Person, die sie gerettet haben, checken. Italienische Medien sprachen scherzhaft von einem "Verbot zu ertrinken" auf den italienischen Stränden in diesem Sommer.

In Ligurien, wo die Dimensionen der Strände kleiner als an der Adria und oft felsig sind, rätselt man, wie die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden können. "Wenn man einen Sonnenschirm alle fünf Meter aufstellen darf, wird sich ein einziger Badegast sonnen können, weil die Strände hier in Ligurien manchmal nur vier Meter lang sind", sagte der ligurische Präsident Giovanni Toti.

Mund-zu-Mund-Beatmung verboten: Neue Regeln auf Italiens Stränden

Die Strände werden für die Sommer-Saison auf Vordermann gebracht.

Großteil der Strände noch gesperrt

Die meisten italienischen Strände sind noch gesperrt. Mancherorts setzen sich Leute über das Verbot hinweg. In Sizilien zum Beispiel sorgten Bilder von vollen Stränden und Menschen im Meer für Aufsehen. Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando sprach von verantwortungslosem Verhalten. "Wir dürfen das Leben nicht riskieren in einer so heiklen Phase", mahnte er auf Facebook. Sizilien ist wie andere Regionen im Süden nicht stark von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen.

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