Deutschland: Von der Großstadt in die Natur
Als „kleiner deutscher Amazonas“ wird der Spreewald (Bild oben) oft bezeichnet. In knapp einer Stunde mit Zug oder Auto ist man von Berlin in diesem Dschungel mit unzähligen „Fließen“, wie die künstlichen Kanäle genannt werden. Kein Motorengeräusch stört die Stille, nur Kähne, Kanus oder Paddelboote gleiten übers Wasser. Die Fährmänner stehen wie Gondolieri in Venedig und staken mit ihren langen Stöcken durch die seichten Fließen. Ruhe, viel Grün und Natur, das gibt es vor allem in den Orten Lübben, Schlepzig und Burg. Besonders romantisch ist der kleine Anlegeplatz vom Hotel Bleiche in Burg, dort steht schon der Fährmann mit seinem Kahn und einer Brettljause bereit. Schon seit Jahrhunderten ersetzen mehr als tausend Kilometer lange Wasserwege die Straßen, bis heute sind einige Häuser nur auf dem Wasser zu erreichen. Dorthin wird die Post schon seit 124 Jahren mit dem Spreewaldkahn ausgefahren.
Erdpyramiden
Ein weiteres Highlight ist der Branitzer Park in Cottbus. Einzigartig die Erdpyramiden, die nicht aus Stein, sondern aus begrünter Erde sind. Wo einst karge Sandwüste herrschte, legte der exzentrische „Grüne Fürst“ von Pückler-Muskau 1846 sein Meisterwerk der Landschaftsgartenkunst an. Nach diesem Vorbild gestaltete der Amerikaner Frederick Law Olmsted 1859 den Central Park in New York.
Routen für Genießer
Als Gesamtkunstwerk auf 85 Kilometern gilt auch die Deutsche Weinstraße, die in Bockenheim bei Worms beginnt und in Schweigen-Rechtenbach an der Grenze zum Elsass endet. Von Neustadt an der Weinstraße lässt es sich sehr gut in alle Richtungen ausströmen. Die Routen der Rad- und Wanderwege sind sehr gut markiert. Einfach die Landschaft genießen und sich Zeit für eine Rast in einem der vielen, sehenswerten Orte nehmen.
Wenn die Heide lila schimmert
Ganz anders ist das Landschaftsbild in der Lüneburger Heide, die im Städtedreieck zwischen Hamburg, Bremen und Hannover liegt. Jetzt im September verwandelt sich dieser Landstrich in ein lila schimmerndes Blütenmeer – im 23.000 Hektar großen Naturschutzgebiet wächst die größte zusammenhängende Heidefläche Mitteleuropas. Bäche, Moore und Wälder bilden die Vielfalt der Lüneburger Heide. Wanderer sollten unbedingt den Ort Wilsede – nur mit Rad, Kutsche oder zu Fuß erreichbar – besuchen: Ein nostalgischer Spaziergang, vorbei an reetgedeckten Fachwerkhäusern, Kräuter- und Gemüsegärten, bevor in einem Café Buchweizen-Köstlichkeiten gekostet werden.
Spreewald
– Picknickausflüge im Spreewaldkahn, Paddel-/Radtouren vom Kahnhafen Hotel Bleiche in Burg (direkt an einem Fließ): bleiche.de, spreewald.de
– Im Branitzer Park in Cottbus auf Fürst Pücklers Spuren wandeln und ins Schlossmuseum: pueckler-museum.de
Lüneburger Heide
57 Tages-Wanderwege auf lueneburger-heide.de
Deutsche Weinstraße
Weinberge-Radtouren bei Grünstadt und Neustadt, deutsche-weinstrasse.de
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