Altenmarkt/Zauchensee: Von Pferdeschlittenfahrern und Eisschwimmern

Altenmarkt/Zauchensee: Von Pferdeschlittenfahrern und Eisschwimmern
Eisschwimm-Trainer Hansjörg Ransmayr bietet erstmals eine Ice-Challenge am Zauchensee an. Gemütlicher geht's bei einer Kutschenfahrt der Herzgsells zu.

Akira und Bella, zwei gestriegelte Haflinger, ziehen den Pferdeschlitten durch den tief verschneiten Tann. Ein Bild wie in einem alpinen Adventtraum. Silke und Robert Herzgsell vom Zauchtalerhof in Altenmarkt im Pongau bieten seit Jahrzehnten Pferdeschlittenfahrten an – je nach Wunsch tagsüber, abends oder nachts. „Roberts Vater hat damit begonnen“, erzählt Silke, die mit ihrem Mann einen Reiterhof betreibt. Vom Marktplatz in Altenmarkt aus werden die Gäste den Mühlenweg entlang des Zauchenbachs ins Zauchtal und zurück kutschiert, teils auf „einem eigens angelegten Pferdeschlittenweg“.

Altenmarkt/Zauchensee: Von Pferdeschlittenfahrern und Eisschwimmern

Eine Stunde dauert die winterliche Fahrt mit zwei PS – ohne Einkehr. Mit Einkehr im urigen Gasthof Neuhäusl werden daraus zwei Stunden. Vom 8. Dezember bis März wird auf Kufen gefahren, „die kombinierte Kutsche hat aber auch Reifen“. Drei Gespanne haben die Herzgsells im Einsatz, neben robusten Haflingern auch Noriker – ausdauernde, typisch österreichische Gebirgskaltblutpferde. „Gut eingefahren“, sind Pferde zwischen acht und achtzehn Jahren im besten Alter für die Ausfahrten, die so mancher Gast niemals vergisst: Auf dem Schlitten, unter den kuscheligen Felldecken, seien schon Heiratsanträge gemacht worden, erzählt Silke.

„Sich spür’n“

Wer in der Salzburger Skiregion Altenmarkt-Zauchensee lieber aktiv in Abenteuer eintauchen will: Am 28. Jänner 2021, in der ersten Vollmondnacht des neuen Jahres, bieten Eisschwimm-Trainer Hansjörg Ransmayr und der Tourismusverband erstmals „Eisschwimmen im Zauchensee“ auf 1.340 Metern Höhe an. Die Wasserrettung wird die Eisdecke aufschneiden und in der Mitte des chilligen Beckens mit Bojen einen „Vollmond“ installieren, um den die Teilnehmer eine Schwimmrunde drehen. Vorher wird gemeinsam aufgewärmt. Ransmayr, sein Metier war viele Jahre das Wildwasser und Langstreckenschwimmen, beschreibt das Gefühl: „Der Körper hat im ersten Moment echt Panik, man vergisst zu atmen. Das Schöne ist, wenn man diesen Punkt überwindet.“ Dann spüre man den Kick, „wie beim Runner’s High, nur in viel kürzerer Zeit“. Jeder gesunde Mensch ohne Kreislaufschwäche könne mitmachen. Draußen warten Arzt, Sanitäter und vor allem holzbeheizte Badezuber zum Aufwärmen.

Von Eisschwimmen spricht man bei Wassertemperaturen unter fünf Grad. In der Community – da gebe es viele Frauen – stehe die Körpererfahrung im Vordergrund. „Sich spür’n“, wie Ransmayr sagt. Hautstraffung, Depressionsbekämpfung und „Stärkung des Immunsystems – in Zeiten wie diesen besonders wichtig“, sieht der 62-Jährige als positive Effekte.

Sein großer Traum: Er will, ähnlich der Seven-Summits-Challenge, die höchstgelegenen Seen aller Kontinente durchschwimmen. Er wäre der erste Mensch weltweit, der das schafft. Im Alltag würden aber schon „Microadventures wie das Eisschwimmen“ glücklich machen. Stefan Hofer

Altenmarkt/Zauchensee: Von Pferdeschlittenfahrern und Eisschwimmern

Pferdeschlittenfahrt: Silke und Robert Herzgsell, Tel. 06452/71 53, Infos und Preise: zauchtalerhof.at
Eisschwimmen:  „Ice.Challenge“ am Zauchensee am 28. Jänner 2021 um 18 Uhr, für Frühbucher gibt’s das Starterpackage um 19 €. Zur Website von Hansjörg Ransmayr: alpine-swimming.com

Weitere Veranstaltungstipps unter altenmarkt-zauchensee.at
Schlafen: Das Urbisgut (4*), Urbisweg 9, 5541 Altenmarkt im Pongau, Tel. 06452/72 27, urbisgut.com

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