Jay-Z und Louis-Vuitton-Konzern lassen die Korken knallen

FILE PHOTO: American rapper Jay-Z performs at Bercy stadium in Paris
Moet-Hennessy kauft 50 Prozent des Kult-Champagners "Ace of Spades".

Der US-Rapper Shawn "Jay-Z" Carter ist nicht der einzige Musiker oder Promi mit einem guten Händchen für kulinarische Geschäfte. Aber das dürfte ihm nicht so schnell einer nachmachen. Sieben Jahre ist es her, dass der Sänger, der als reichster Rapper der Welt gilt, die eher Spezialisten bekannte Champagner-Marke Armand de Brignac gekauft hat. Deren Kultflaschen mit dem Namen "Ace of Spades" werden um die 300 Euro gehandelt, sind also eher nichts für den Massenmarkt.

Jetzt aber ist mit Bernard Arnault der Chef des französischen Luxuskonzerns LVMH (Louis Vuitton, Moet Hennessy) mit einer Hälfte-Beteiligung eingestiegen. Diese Unterstützung dürfte die Bekanntheit des hochpreisigen Getränks noch einmal pushen. Denn Moet Hennessy kann mit seinem globalen Vertriebsnetz "Ace of Spades" auch jenen schmackhaft machen, die sich nicht über Rap-Videos in Sachen Lifestyle weiterbilden. 

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Originell auch die Geschichte, wie es überhaupt zu Jay-Z's french connection kam. Bis Mitte der Nuller-Jahre lag bei US-Rappern und deren Fans der Louis Roederer-Champagner mit dem Namen Cristal hoch im Kurs. Mit ihm hätten schwarze Jugendliche gefeiert, wenn sie 21 Jahre alt wurden, meinte Jay-Z in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC. Als aber Louis Roederer-Chef Frederic Rouzaud 2006 dem Economist gegenüber anmerkte, er beobachte das mit Neugier, könne es "diesen Leuten" aber nicht verbieten, wertete dies die Hiphop-Kultur als rassistisch. Und suchte nach einem anderen Getränk.

Ab diesem Moment verhalf Jay-Z der damals weitgehend unbekannten Champagner-Marke Armand de Brignac zu einer größeren Popularität. Er platzierte die goldenen Flaschen mit dem schwarzen Pik-Ass-Logo in seinen Musikvideos. 

Wie viel Geld aber jetzt bei diesem Deal geflossen ist, blieb geheim.

Promille mit Botschaft

(Hoch-)Prozentiges liegt gerade Musikern offenbar überhaupt am Herzen. Der kanadische Rapper Drake, der übrigens seine Songs auf einem Bösendorfer-Flügel einstudiert, bewirbt mit Virginia Black seine eigene Whiskey-Marke.

 

Rapperkollege P. Diddy ist im Jahr 2007 bei der Wodkamarke Ciroc eingestiegen. Justin Timberlake hat etwas für den Tequila Sauza 901 über. George Clooney und dessen Freund und Cindy Crawford-Ehemann Rande Gerber haben sich von ihrer Tequila-Marke Casamigos übrigens schon vor vier Jahren getrennt: Der britische Getränkemulti Diageo kaufte sie für 700 Mio. US-Dollar. Cheers!  

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