Tag des Bieres: Noch nie war die Vielfalt so groß
Bier ist nicht gleich Bier - auch wenn fast jedes seine Vorzüge und Fans hat. Grundsätzlich ist erst Mal zu unterscheiden: ober- oder untergärig? Zu den obergärigen zählt das auch hierzulande traditionell beliebte Weißbier - und beinahe sämtliche Biere von den britischen Inseln, wobei unterschiedliche Hefekulturen hier einen Unterschied ausmachen. Neben unserem Weißbier, dem deutschen Kölsch und Alt zählen die britischen Ales, aber auch die dunklen Stouts wie Guinness und Murphy's dazu.
Bei untergärigen Bieren steigt die Hefe nicht an die Oberfläche, sondern sinkt ab. Das kann sie nur bei Temperaturen unter zehn Grad. Bevor moderne Kühltechnik erfunden wurde, also etwa bis März. Der Name "Märzen" kommt daher, ebenso wie die Bezeichnung "Lager", weil das Bier bei kühlen Temperaturen - etwa in den alten "Eiskellern" - bis zum Herbst gelagert werden konnte. Dazu kommen die deutschen Sprachraum gängigen Sorten "Helles", Pils, "Dunkel", Schwarzbier, Rotbier und Exportbier. In England werden heute ALLE untergärigen Biere "Lager" genannt, wer Trainspotting gesehen hat oder den Song "Born Slippy" von Underworld kennt, kennt sich aus ...
Dazu kommen die deutschen Sprachraum gängigen Sorten "Helles", Pils, "Dunkel", Schwarzbier, Rotbier und Exportbier. In England werden heute ALLE untergärigen Biere "Lager" genannt, wer Trainspotting gesehen hat oder den Song "Born Slippy" von Underworld kennt, kennt sich aus ...
Craft-Beer-Brauer und ambitionierte Mikrobrauereien kurbelten die Entwicklung an, heute ist die Vielfalt größer denn je, denn auch die großen und mittelständischen Brauereien im Land punkten mit neuen Produkten und international honorierter Qualität.
Der nächste ganz "heiße Scheiß" ist laut Brachnenexperten das gute alte Sauerbier. Beinahe vergessen, erfreute sich diese mittelalterliche "Spontangärungstechnik" nur in Belgien beständiger Beliebtheit. Im deutschen Sprachraum war sie mit der "Berliner Weissen" beinahe ausgestorben, feiert jetzt aber ein großes Comeback. Wenn auch nicht unbedingt in der belgischen Spielart, bei der das Bier jahrelang gelagert wird, wonach Auskenner und echte Connaisseure vom "Stallgeschmack" des Biers schwärmen, sondern als modern interpretiertes, leichtes Sommergetränk, wie es prinzipiell auch die Berliner Weisse war. "Die erfrischende Säure kombiniert mit dem niedrigen Alkoholgehalt kommt bei vielen Biertrinkern gut an", erklärt Johannes Kugler, Braumeister der mit etlichen Preisen ausgezeichneten Craft Beer Company "Brew Age".
Außerdem? Der Trend zu fruchtig hopfigen Pale Ales und Indian Pale Ales (IPA) wird anhalten, dazu könnte eine Rückbesinnung auf die guten alten "Lagers" kommen, die in den letzten Jahren ein wenig aus dem Fokus geraten sind. In diesem Sinne: Alles ist möglich. Hauptsache, es schmeckt. Prost!
Stiegl Pale Ale
Hopfenfruchtig mit tropischen Aromen nach Mango, Melone, Ananas und Pink Grapefruit. Eine echte Erfrischung.
Fructosaurus Raspberry Sour (Brew Age)
Die durch Milchsäurebakterien erzeugte erfrischende Säure ist laut Experten "das nächste große Ding" am Biermarkt. Hier wurden Himbeeren gleich mitvergoren. Eine 3,5 % leichte sommerliche Alternative zum Radler.
Feinster Weissbier Bock (Brauerei Ried)
Intensives Aroma nach Bananen und Karamell, trotz hohen Alkoholgehalts überraschend erfrischend. Dafür umso gefährlicher...
Schwarzes Schaf (Gusswerk)
Ein Stout aus den Alpen? Ja, und zwar ein eindrucksvoll authentisches, der Braumeister hat längere Zeit in Irland gelernt. Cremig süffig, wer es noch schwärzer will, kann auch zur "Dunklen Kuh" greifen - oder zur "Alten Kuh". Aber Vorsicht, die ist nicht nur zwei Jahre in Sherry-Fässern gereift, sondern auch ziemlich stark.
Trumer Pils (Trumer Privatbrauerei)
Das vielleicht beste Pils des Landes. Dichter, reinweißer Schaum, kräuterartiges Hopfenaroma, herb und schlank wie ein Pils sein soll.
Die Weisse (Weißbierbrauerei Salzburg)
In der Flasche ein zweites Mal nachvergoren, aus der ältesten Weisbierbrauerei des Landes. Süffig mit sanfter Fruchtnote, dezente Bitteraromen sorgen für die nötige Erdung. Gibt's auch als Bock und dunkel, besonders interessant die "schwarze Weisse" nach dem Originalrezept des Gründers aus dem Jahr 1901. Die wird nur in der Fastenzeit vor Ostern ausgeschenkt.
Hop Devil IPA (1516 Brewing Company)
Die Wiener Version eines Craft-Bier-Hits aus den USA. Bernsteinfarben, super cremig, mit einem Duft nach Harz und Karamell und angenehme Bittere mit leichten Grapefruit-Aromen.
Nussknacker (Brew Age)
In verschiedenen Versionen (auch als "Eisknacker) mehrfach mit renommierten internationalen Preisen ausgezeichnet. Ein Barley Wine Bier mit Wumms, rund und süß und mit satten 65 Bittereinheiten.
TAK Pale Ale (Bevog)
Bernsteinfarbenes Ale aus Bad Radkersburg. Fruchtig nach Äpfel und Kirschen duftend, schlank und mit angenehmer Kiwi-Säure.
Steinbier (Gusswerk)
Durch heiße Steine im Sud wird der Zucker karamellisiert. Eine uralte Methode, von den Craft-Beer-Brauern wiederbelebt. Malzig mit Kandisnoten und zartem Birnenaroma. Ein Genuss.
Wildshuter Urbier (Stiegl-Gut Wildshut)
Zart bitter, nur ganz leichte Süße - und jede Menge erfrischende Säure. Aber Vorsicht, das ist ein echtes Sauerbier, die heftigen Aromen sind nur etwas für echte Kenner.
Affenkönig (Brew Age)
Ein "Imperial India Pale Ale", also die stärkere Version der stärkeren Version eines Pale Ales. Da macht man sich ganz schnell zum Affen, wenn man es übertreibt ... Man kann natürlich auch zu den weniger heftigen Ale-Versionen "Hopfenauflauf" und "Alphatier" greifen.
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