Wirkung verpufft
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete die Dänin als Marketing-Managerin für einen der größten Kosmetikkonzerne der Welt. Sie begann, sich mit den Auswirkungen von Zeit auf die Effektivität von Inhaltsstoffen näher auseinanderzusetzen. „Ich war überrascht, mehrere Studien zu finden, die besagen, dass häufig verwendete aktive Ingredienzen wie Vitamine innerhalb von nur wenigen Monaten nach dem Mischen des Produkts ihre tollen Eigenschaften verlieren“, sagt Bonnén. „Ein weiterer Nachteil dieser langen Haltbarkeit ist, dass zahlreiche synthetische Konservierungsmittel eingesetzt werden müssen.“ Die Beauty-Expertin entschied sich schließlich , ihre eigene Kosmetiklinie namens Nuori zu gründen. Das Konzept: Alle drei Monate werden die Cremen frisch angerührt und mit einem Ablaufdatum versehen.
Ebenfalls nach dem sogenannten Small-Batch-Prinzip, also lieber kleine Chargen statt Tiegel, die jahrelang im Verkauf stehen, geht die Niederösterreicherin Theresa Friedrich bei ihrer Marke Derma ID vor. „Da wir Naturkosmetik produzieren und unsere Produkte nicht für das jahrelange Lagern gemacht sind, steht auf meinen Produkten ein Ablaufdatum“, erklärt die Pharmazeutin.
Wer viele Produkte in seinem Badezimmer stehen hat und nicht genau weiß, welches wann geöffnet wurde, sollte sie genau unter die Lupe nehmen.
Denn eine Creme mit Konservierungsmitteln kann kippen. „Wird es in der prallen Sonne gelagert, kann das sogar schon nach kurzer Zeit passieren“, weiß Dermatologin Verena Beck. Wer solch ein Produkt aufträgt, riskiert Rötungen, Pickel und sogar Furunkel.
Pilzsporen im Tiegel
Deshalb empfiehlt Beck: „Riecht Kosmetik plötzlich streng oder ändert sich die Konsistenz, muss sie in den Müll.“ Höchste Eisenbahn ist es, wenn plötzlich Pilzsporen im Tiegel auftauchen. „Zum Auftragen sollte idealerweise immer ein Spatel verwendet oder zumindest die Hände gewaschen werden. Es geht schließlich um die eigene Haut – da ist Vorsicht ebenso gut wie bei Lebensmitteln.“
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