Berliner Fashion Week zieht nach Frankfurt

Lena Hoschek - Runway - Mercedes-Benz Fashion Week Berlin FW 2020
Die hessische Finanzmetropole soll der neue Fashion-Hotspot werden. Austro-Designerin Marina Hoermanseder ist "neugierig".

Aus der Modemesse Berlin Fashion Week wird ab dem kommenden Sommer die Frankfurt Fashion Week. Das teilte der Veranstalter Premium Group am Montag mit. Die hessische Finanzmetropole werde damit "zum neuen Hotspot der internationalen Fashion- und Lifestyleszene", betonte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Die publikumsstarken Messen bildeten das Rahmenprogramm für die zweimal jährlich stattfindende Mercedes Benz Fashion Week, die deutsche Modeschauen-Woche, wo Designer wie Hugo Boss und Michael Michalski ihre Kollektionen präsentierten. Rege war dabei auch immer die Beteiligung aus Österreich. Zu den heimischen Fixstarterinnen zählten die Designerinnen Lena Hoschek, Marina Hoermanseder und Rebekka Ruetz sowie das Label Sportalm Kitzbühel. Die Mercedes Benz Fashion Week will jedenfalls offenbar der deutschen Hauptstadt treu bleiben. Ein neues Konzept für die Fashion Week im Jänner 2021 werde erarbeitet, berichtete etwa das Zeitungsportal bz-berlin.

Die aus Wien stammende Wahl-Berlinerin Hoermanseder meinte in einem Statement gegenüber der APA: "Flexibilität gehört in unserer Branche dazu. Entsprechend schauen ich und mein Team zwar neugierig, aber entspannt auf die Entwicklung, die mit dem Messestandortwechsel kommen wird." 

"In Frankfurt am Main wird die Zukunftsvision einer Fashion Week Realität: Mit Tradeshows, Konferenzen, Runways und Events eingebunden in die gesamte Stadt, basierend auf den beiden Säulen Digitalisierung und Nachhaltigkeit", so Premium Group weiter. Das Unternehmen verwies dabei auch auf die Bedeutung der Stadt als Finanzmetropole.

"Verlust ist fatal"

Gastgeber der Messe sollen neben der Premium Group das Land Hessen und die Stadt Frankfurt sein. Deren Oberbürgermeister Feldmann sprach von einer "einmaligen und internationalen wirtschaftlichen Chance". Erwartet werde eine Umwegrentabilität von mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr für die gesamte Region. Ziel sei, dass "wir das Thema Mode und Design in die Stadt tragen und mit eigenen spannenden Veranstaltungen ergänzen".

Äußerungen des Bedauerns kamen dagegen aus Berlin. Von einem "empfindlichen Rückschlag" für die Mode-Stadt Berlin sprach der Berliner CDU-Wirtschaftspolitiker Christian Gräff. "Der Verlust der Fashion Week ist fatal für eine Stadt, die von ihrer Kreativszene lebt", meinte auch der Berliner FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja.

Kommentare